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Goedemorgen, Berlijn. Beatrix und Maxima (hinten) an der Neuen Wache.

© dpa

Von Rolf Brockschmidt: Natürlich mit Hut

Beatrix reist durch Berlin – mit Prinzessin Maxima

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Berlin - Das Wetter war nicht gerade königlich, stürmisch, etwas Nieselregen, aber Niederländer sind das gewohnt. Drei Frauen harren eine halbe Stunde vor Ankunft von Königin Beatrix vor Schloss Bellevue in Berlin aus. „Die Kinder der niederländischen Schule stehen schon auf dem Hof, sie sind alle schrecklich aufgeregt, für sie ist es wie im Märchen“, sagte eine niederländische Mutter. Auch eine deutsche Schulklasse wartet im Schloss ungeduldig auf den königlichen Gast, die Stimmung ist leicht aufgekratzt („Warum haben wir eigentlich keine Fähnchen mit?“) – da naht die Kolonne: Die Polizeimotorräder vorneweg, dann die Limousine mit der königlichen Standarte, blaues Kreuz auf orangenem Grund. Königin Beatrix winkt den Müttern zu, sie winken zurück, „Maxima!“ ruft eine entzückt, dann ist die Kolonne schon vorm am Schloss.

Jetzt laufen alle zur Bushaltestelle vor Bellevue, um besser sehen zu können. Bundespräsident Wulff begrüßt mit seiner Frau Königin Beatrix, Kronprinz Willem-Alexander und Prinzessin Maxima. Ihr orangefarbener Hut ragt über die Phalanx der Fotografen. Draußen vor dem Zaun sagt ein älterer Niederländer, der ein paar Bilder gemacht hat: „Ich bin Nachbar, wir wohnen im Hansaviertel. Natürlich musste ich mir das anschauen.“ Wie er den Besuch bewertet? „Na ja, sie ist nun schon 30 Jahre an der Regierung und sie hat eine enge Verbindung mit Deutschland“, sagt er. Eine Frau erzählt: „Ich hoffe, dass sie uns noch lange als Königin erhalten bleibt. Sie sorgt für Stabilität in unserem Land und wir erleben gerade unruhige Zeiten.“ Dann macht sich das Paar auf gen Kanzleramt, wo die königliche Gesellschaft eine Stunde später von Bundeskanzlerin Merkel empfangen wird. Abends ging zum Bankett ins Bellevue.

Am Ufer der Spree klingen die Nationalhymnen, ein Defiliermarsch und irgendwann Jubel und Gejohle – die Königin ist offenbar bei den Kindern im Hof angekommen. Am Ausgang des Bundespräsidialamtes harren die Mütter, während das Wachbataillon mit klingendem Spiel abzieht. Ein paar niederländische Touristinnen haben sich dazugesellt. „Ich finde es so toll, im Ausland zu sein und dann die Königin zu sehen.“ Und: „Maxima ist auch dabei, oder?“ Dann kommen endlich die Kinder aus dem Schloss, mit Schirm und niederländischen Fähnchen. „Ich fand es super leuk“, sagt Floris, neun Jahre alt, und strahlt über das ganze Gesicht. „Wir standen an der Seite, die Königin ging erst bei den Soldaten vorbei und kam dann zu uns“, erzählt Nyske, 12, ganz aufgeregt. Und Kim, 11, sagt: „Sie hat uns nach unserer Schule gefragt, und als sie zu uns gekommen ist, haben wir gejubelt und geschrien.“ Der elfjährige Joris hatte mehr ein Auge für das militärische Zeremoniell, aber toll fanden sie es alle. Und dann wollten die Mütter ihre Bilder sehen.

Auch heute ist der königliche Terminkalender prall gefüllt. Um 8.30 Uhr steht ein Besuch am Brandenburger Tor an – sie wohnt gleich nebenan im Adlon – , anschließend ein Besuch auf dem Fernsehturm, der passenderweise in diesen Abendstunden orange angestrahlt wird. Am Vormittag werden Prinzessin Maxima und Bettina Wulff in der Charlottenburger Friedensburg-Oberschule erwartet, auch eine Bootsfahrt über die Spree bis zum Osthafen steht auf dem Programm. Nach Gesprächen mit Jugendlichen und einem Besuch in einem Britzer Mitmachzirkus wird sie abends ein Konzert der Koninklijk Concertgebouw Orkest in der Philharmonie besuchen. Am Donnerstag reisen Königin und Gefolget nach Dresden.

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