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Brandenburg: Neonazis attackierten DemonstrantenNPD-Tour stieß auf breiten Protest

Potsdam - Bei der Wahlkampftour der NPD durch Brandenburg haben Neonazis erneut Gegendemonstranten tätlich angegriffen. Bei einem NPD-Aufmarsch am 1.

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Potsdam - Bei der Wahlkampftour der NPD durch Brandenburg haben Neonazis erneut Gegendemonstranten tätlich angegriffen. Bei einem NPD-Aufmarsch am 1. Mai in Frankfurt (Oder) zeigten sich die rund 60 Teilnehmer äußerst aggressiv: Bei der Abreise griffen sie eine Gruppe von Gegendemonstranten an. Es gab mehrere Verletzte, mindestens eine Person musste ambulant versorgt werden. Einer der Täter wurde später in Eisenhüttenstadt in Gewahrsam genommen. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Körperverletzung gestellt. Bereits im vergangenen Jahr hatten er und weitere Mitglieder und Abgeordnete der NPD Gegendemonstranten in Eisenhüttenstadt mit Fahnenstangen und Reizgas angegriffen, als diese den Kundgebungsort der Neonazis belagerten (PNN berichtete).

Bei ihrer Kundgebungstour durch Brandenburg am 1. Mai und am gestrigen Freitag stieß die rechtsextremistische Partei auf massive Proteste. Hunderte Menschen haben am 1. Mai in mehreren Städten gegen NPD-Kundgebungen protestiert, auch am darauffolgenden Tag waren die Gegendemonstranten in der Überzahl. Im Rahmen ihres Landtags- und Europawahlkampfes hatte die Partei am 1. Mai eine Kundgebungstour durch Falkensee, Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt veranstaltet. Als Redner trat Ex-Parteichef und EU-Spitzenkandidat Udo Voigt auf. Am Freitag folgte eine Wahlkampfaktion durch die Städte Hohen Neuendorf, Hennigsdorf, Oranienburg und Zehdenick (Oberhavel).

Beim Auftakt in Falkensee übertönten über 150 Gegendemonstranten die Kundgebung, an der zwanzig Neonazis teilnahmen. In Frankfurt (Oder) hatten es 250 Gegendemonstranten geschafft, die Kundgebungsorte der Neonazis zu blockieren. Die NPD musste ausweichen. Die 50 Neonazis wurden durch laute Trillerpfeifen und bunten Protest übertönt.

Im Anschluss an die Kundgebung der Neonazis vor den zentralen brandenburgischen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber veranstalteten die knapp 120 Gegendemonstranten eine Demonstration durch Eisenhüttenstadt, während die NPD spontan in Guben eine weitere Kundgebung abhielt. Am 2. Mai ging die Tour nach Oberhavel. In allen vier Städten hatte das Bündnis „Oberhavel Nazifrei“ Gegenprotest angemeldet. Mit Erfolg: Die zwölf Neonazis, darunter NPD-Landesgeschäftsführerin Aileen Rokohl, wurden in allen vier Städten von jeweils rund 50 Menschen mit bunten Transparenten, Schildern und Trillerpfeifenbegleitet. Dem Gegenprotest schloss sich auch der stellvertretende Ministerpräsident Helmuth Markov (Linke) an. Es blieb nicht ohne Provokationen; In Hennigsdorf positionierte sich die NPD demonstrativ vor dem KZ-Denkmal.

Neben den Kundgebungen in Oberhavel waren für den 2. Mai weitere Kundgebungen in Ziesar, Wusterwitz und Lehnin (Potsdam-Mittelmark) geplant. Die Anmeldungen wurden aber zurückgezogen. Ney Sommerfeld

Ney Sommerfeld

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