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Brandenburg: Neue Proteste gegen Fluglärm

Berlin - Der Fluglärm und seine Begleiterscheinungen werden immer mehr zum Politikum. An sechs deutschen Großflughäfen wird am kommenden Sonnabend gegen Fluglärm demonstriert; allein in Berlin erwarten die Veranstalter rund 9000 Teilnehmer.

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Berlin - Der Fluglärm und seine Begleiterscheinungen werden immer mehr zum Politikum. An sechs deutschen Großflughäfen wird am kommenden Sonnabend gegen Fluglärm demonstriert; allein in Berlin erwarten die Veranstalter rund 9000 Teilnehmer. Es ist das erste Mal, dass die Anwohner Schönefelds sich mit jenen aus Frankfurt, München, Leipzig/Halle, Düsseldorf und Köln/Bonn zusammengetan haben. „77 Prozent der Deutschen haben großes Verständnis für Forderungen nach weniger Fluglärm und wirkungsvollen Nachtflugverboten“, so Matthias Schubert, Sprecher des Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg (ABB).

Die Deutsche Herzstiftung stärkt den Demonstranten den Rücken: Fluglärm mache krank, löse Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall aus und begünstige Depressionen. Speziell bei Kindern führe die Dauerbelastung zu einer Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten, schreibt das Fachblatt „Herz heute“ in Heft 2/2012. Die Großdemo soll die letzte vor Eröffnung des Flughafens am 3. Juni sein, danach sollen die Proteste weitergehen. Am Eröffnungstag ist eine Menschenkette am Flughafen geplant. Danach soll es jeden Montagabend eine Demo im Terminal geben.

Im Mai starten in Berlin und Brandenburg Volksbegehren für ein striktes Nachtflugverbot. „Wir gehen davon aus, dass in der Region mehr als eine Million Menschen durch die Flugrouten belastet werden“, sagte Bernd Ebert von der Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI). Man rechne deshalb damit, die nötigen Unterschriften zügig zusammenzubekommen. Um die erste Stufe zu nehmen, würden in Berlin 170 000 Autogramme benötigt, in Brandenburg 80 000.

Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will das Thema Lärmschutz stärker auf ihre Agenda setzen. Sie unterstützt Kleinmachnow und Stahnsdorf bei ihrer Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Dass die DHU jetzt mit im Boot sitzt, hat für die Kommunen entscheidende Vorteile: Dem Verband stehen andere Klagebefugnisse als den Kommunen zur Verfügung. F.K./A.L.

F.K., A.L.

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