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Nach Dienstwagen-Affäre zur Polizeihochschule: Neuer Job für Woidkes Ex-Büroleiter

Potsdam - Noch steht er im Visier der Potsdamer Staatsanwaltschaft, nachdem Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) den Fall den Strafverfolgungsbehörden übergeben hat. Nun hat Carsten Pranz, der über eine Dienstwagen-Affäre gestrauchelte frühere Vize-Landesbranddirektor Brandenburgs und Ex-Büroleiter von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), wieder einen neuen Job im Landesdienst, erst einmal: Wie das Innenministerium am Montag bestätigte, ist Pranz, der im Frühjahr wegen der Vorwürfe als Büroleiter Woidkes abgelöst und zunächst ins Innenministerium zurückversetzt worden war, jetzt an der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg tätig.

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Potsdam - Noch steht er im Visier der Potsdamer Staatsanwaltschaft, nachdem Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) den Fall den Strafverfolgungsbehörden übergeben hat. Nun hat Carsten Pranz, der über eine Dienstwagen-Affäre gestrauchelte frühere Vize-Landesbranddirektor Brandenburgs und Ex-Büroleiter von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), wieder einen neuen Job im Landesdienst, erst einmal: Wie das Innenministerium am Montag bestätigte, ist Pranz, der im Frühjahr wegen der Vorwürfe als Büroleiter Woidkes abgelöst und zunächst ins Innenministerium zurückversetzt worden war, jetzt an der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg tätig.

„Herr Pranz war im Innenministerium zuletzt mit der Leitung des Koordinierungsstabes Asyl betraut. Nachdem der Koordinierungsstab Asyl seine Tätigkeit nunmehr weitestgehend erledigt hat, ist Herr Pranz an die Fachhochschule der Polizei in Oranienburg abgeordnet worden“, sagte Sprecher Wolfgang Brandt. Kursierende Vermutungen, dass Pranz zugleich befördert werden könnte, treffen laut Innenministerium aber nicht zu. „Mit der Abordnung ist keinerlei Veränderung seiner Gehaltseinstufung verbunden“, sagte Brandt.

Dem Vernehmen nach soll sich Pranz, früher einer der engen Vertrauten Woidkes, an der Fachhochschule um Auslandsbeziehungen kümmern. Die Oranienburger Einrichtung hat dafür ein „Internationales Zentrum“, zuständig etwa für Einsätze von Polizisten im Rahmen von internationalen Friedensmissionen, für ausländische Gäste und internationale Polizeiprojekte.

Pranz war gestrauchelt, weil einen Dienstwagen unbefugt privat genutzt haben soll, den er in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Vize-Landesbranddirektor Brandenburgs fahren durfte, einen roter Feuerwehr-Audi mit Blaulicht. Mit dem Wagen war er zum Dienst in die Staatskanzlei gefahren, bis Innenminister Schröter das Fahrzeug im April – Pranz war damals noch Büroleiter Woidkes – auf dem Hof der Staatskanzlei beschlagnahmen ließ.

Die Affäre war ein Grund, weshalb Woidke später – von ihm allerdings dementiert – auch Staatskanzleichef Rudolph Zeeb auswechselte. Denn das zuständige Referat für Brandschutz im Innenministerium hatte sogar schon 2014 Hinweise auf strafrechtlich relevante Verstöße bei der Nutzung des Dienstwagens durch Pranz, wie Schröter im Sommer im Landtag einräumen musste. Zeeb war just in dieser Zeit Innenstaatssekretär, ließ aber die Missbrauchspraxis nicht stoppen. Kritische Vermerke hat er, wie die CDU-Opposition bei der Akteneinsicht feststellte, entschärfen lassen.

Der Referatsleiterposten für die Feuerwehren ist im Innenministerium aktuell sogar vakant, weil der bisherige, kommissarische Chef Mike Schubert, viele Jahre SPD-Kreischef in der Landeshauptstadt, jüngst als Sozialbeigeordneter ins Potsdamer Rathaus wechselte. Aber für diesen Job im Innenministerium, so heißt es in Regierungskreisen, sei Pranz „verbrannt“. Thorsten Metzner

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