Brandenburg: Neunjähriger lag bewusstlos im Zimmer

Berlin - Eine Mutter hat am Sonntagabend in der Neuen Krugallee in Plänterwald ihren neunjährigen Sohn bewusstlos im Kinderzimmer in der Wohnung aufgefunden. Das Kind hatte laut Polizei Strangulationsmale am Hals. Wie es zu diesem Unglück gekommen ist, konnte die Polizei am gestrigen Nachmittag noch nicht sagen. Den Angaben zufolge hatte die Mutter das Kind zum Essen rufen wollen. Sie alarmierte sofort die Feuerwehr.

Die Notärzte kämpften noch in der Wohnung um das Leben des Kindes: Nach rund einer halben Stunde war die Reanimation erfolgreich. Das Kind kam in ein Krankenhaus. Der Junge hatte Glück, weil seine Mutter ihn so zeitig fand, dass die Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgreich waren. „Es hätte auch tödlich ausgehen können“, hieß es. Weitere Details zu dem Geschehen nannte die Polizei nicht. Aufgrund seines Gesundheitszustands konnten die Beamten bisher nicht mit dem Jungen sprechen. „Es wird in jede Richtung ermittelt.“ Zuständig ist das Dezernat für Delikte an Kindern beim Landeskriminalamt. Es wird ermitteln, ob es sich um einen Unfall beim Spielen handelt, ob eine andere Person beteiligt war oder ob es gar ein Suizidversuch gewesen sein könnte. Experten zufolge kommen aber Selbsttötungen bei Kindern sehr selten vor.

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Fälle, bei denen sich Kinder beim Spielen stranguliert haben: Sie waren mit Kordeln ihrer Anoraks oder Kapuzenpullis an Spielgeräten wie Rutsche, Klettergerüst oder an einem Hochbett hängen geblieben. In anderen Fällen begeben sich Kinder und Jugendliche selbst in Gefahr: Beim sogenannten Würgespiel versuchen sie, sich mit einem Strick oder einem Tuch kurzfristig die Luft zu strangulieren. Manchmal ist es eine Mutprobe, ein anderes Mal möchte man für kurze Zeit bewusstlos werden. Im Dezember 2009 ist ein 14-jähriger Junge im Landkreis Havelland an den Folgen dieses Spieles gestorben.Sigrid Kneist