Brandenburg: Neuntes Todesopfer nach Brand
Berliner Feuerwehr hob erneut „Sprach- und Mentalitätsprobleme“ hervor
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Berliner Feuerwehr hob erneut „Sprach- und Mentalitätsprobleme“ hervor Berlin - Die Zahl der Todesopfer des Feuers in Berlin-Moabit ist auf neun gestiegen. Im Krankenhaus starb die 38-jährige Ferdane L. aus dem Kosovo. Die Kriminalpolizei geht einigen Hinweisen auf den Brandstifter nach, hat aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter. Wie berichtet hatte ein Unbekannter im Hausflur Kinderwagen angezündet, da kein Benzin oder ähnliches zu Hilfe genommen wurde, gehen die Ermittler nicht von einem fremdenfeindlichen Anschlag aus. Auch in der Nacht zu Mittwoch wurde in einem Treppenhaus gezündelt. In der Schwedenstraße 13 in Wedding wurde gegen 19.30 Uhr ein abgestellter Kinderwagen angezündet. Die Feuerwehr löschte das Kleinfeuer schnell, zwei Mieterinnen kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Jüdische Krankenhaus. Die Kripo sieht keinen Zusammenhang mit der Brandstiftung in der Ufnaustraße. Nach Angaben des Landeskriminalamtes wurden in diesem Jahr 33 Kinderwagen angezündet, insgesamt brannte es 218 Mal in Treppenhäusern. Die Zahl dieser Brandstiftungen sei rückläufig. Das Feuer von Montag ist mit neun Toten das schlimmste seit 1947. Der Altbau in der Ufnaustraße wird fast ausschließlich von Ausländern bewohnt. Alle Toten gehören zu den drei Familien, die aus Panik durch das brennende Treppenhaus flüchten wollten. Alle anderen wurden nach dem Löschen des Treppenhausbrandes von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht – durch eben dieses Treppenhaus. Mieter des Altbaus wiederholten gestern ihre Vorwürfe gegen die Feuerwehr, dass der Einsatz zu lange gedauert habe,, es keine Durchsagen über Megafone gegeben habe und dass die von Fenstern und Balkonen um Hilfe schreienden Menschen nicht mit Leitern gerettet worden seien – und die Feuerwehr wiederholte gestern, dass „Sprach- und Mentalitätsprobleme“ eine Ursache für die hohe Zahl von Opfern gewesen seien. „Araber erregen sich leichter“, sagte Feuerwehrchef Albrecht Broemme gestern und seien dann für beruhigende Durchsagen per Megafon „nicht zu erreichen“. Andere leitende Beamte der Feuerwehr wählten gestern wesentlich drastischere Formulierungen. „So etwas werden wir künftig häufiger haben“, sagte ein hochrangiger Beamter – angesichts der Ballungen von Ausländern in einigen Bezirken und den in diesen Häusern häufig mit Sperrmüll voll gestellten Treppenhäusern. Dort gebe es bei jedem Einsatz „großes Chaos und großes Geschrei“, „die werfen ihre Kinder aus dem Fenster wenn der Keller brennt“. Auf diese „andere Mentalität“ könne man sich nicht vorbereiten. Landesbranddirektor Broemme sagte gestern, dass jetzt analysiert werden solle, wie Menschen in Panik – Ausländer und Deutsche – besser erreicht werden können. Broemme räumte ein, dass die Durchsagen offensichtlich überhört worden seien. Megafone gebe es in allen großen Löschfahrzeugen, der Zugführer sei verantwortlich für den Einsatz, Vorschriften dazu gebe es nicht. Broemme nannte gestern neue Ideen, wie Menschen in Panik erreicht werden können: Vorstellbar seien Transparente mit Piktogrammen. Helfen könnte schon, das aggressiv wirkende Blaulicht nachts auszuschalten. Broemme betonte, dass ein derartiger Brand auch künftig genau so angegangen werde: schnell das Treppenhaus löschen und die Menschen dadurch in Sicherheit bringen. Der Einsatz von Sprungpolstern und Drehleitern dauere zu lang, sei zu gefährlich und binde zu viel Personal. Jörn Hasselmann
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