Brandenburg: Niedergestochen – weil er um leisere Musik bat Jugendlicher in Berlin lebensgefährlich verletzt
Berlin - In Hamburg starb ein 52-jähriger Mann, der sich couragiert randalierenden Jungendlichen in der S-Bahn entgegengestellt hatte. Iin Berlin schwebt ein junger Mann durch einen Messerstich in Lebensgefahr: Daniel P.
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Berlin - In Hamburg starb ein 52-jähriger Mann, der sich couragiert randalierenden Jungendlichen in der S-Bahn entgegengestellt hatte. Iin Berlin schwebt ein junger Mann durch einen Messerstich in Lebensgefahr: Daniel P. und sein Bruder Patrick hatten am Montagabend im Bus in Berlin-Neukölln eine Gruppe von Jugendlichen gebeten, die Musik leiser zu machen. Es gibt einen Streit. Die Brüder, die zu dieser Zeit noch in Begleitung ihrer Eltern sind, steigen aus dem Bus aus. Durch Zufall treffen sie wenig später alleine vor einer Videothek mit der von der Polizei als türkisch-arabisch beschriebenen Gruppe zusammen. Nach Angaben der Opfer zieht einer der Männer ein Messer und sticht es ohne Vorwarnung Daniel P. tief in den Oberschenkel. Auf den am Boden liegenden wird nach Polizeiangaben weiter eingeschlagen und eingetreten, bis die fünf Täter flüchten. Mit schwerem Blutverlust kommt Daniel P. ins Krankenhaus, er schwebt in Lebensgefahr. Sein Bruder Patrick wird nur leicht durch einen Messerstich verletzt. Klar sei, dass es vor dem Streit im Bus zwischen den Brüdern und der Gruppe keine Begegnung gegeben habe, hieß es bei der Mordkommission. Im Hamburger Fall hatte Wolfgang L. den in der S-Bahn pöbelnden Jugendlichen gesagt: „Hört auf oder es knallt!“ Damit habe er bedauerlicherweise gegen alle Ratschläge verstoßen, die Präventionsexperten für solche Fälle geben, sagen Experten. Der wichtigste Grundsatz sei, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen, heißt es im Berliner Polizeipräsidium – zudem sollte man immer, wenn man Zivilcourage zeigen will, Hilfe bei anderen Fahrgästen oder Passanten suchen. Die Präventionsbeauftragte der Polizei, Susanne Bauer, sagte, dass man sich Zeit nehmen müsse, wenn man auf ein Fehlverhalten hinweisen wolle. Schon in den vergangenen Monaten hatte es ähnlich schreckliche Fälle gegeben: Im Dezember 2005 wurde ein 18-Jähriger von einem Gleichaltrigen in einem Bus in Köpenick erstochen, der sich die Belästigung seiner Freundin verbeten hatte. Im Juli 2005 war ein 55-Jähriger auf dem S-Bahnhof Steglitz vom Komplizen eines Graffiti-Schmierers niedergestochen worden, der von dem 55-Jährigen angesprochen und festgehalten worden war.
Jörn Hasselmann
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