zum Hauptinhalt

Brandenburg: Notarzteinsatz in der Wulff-Villa Ex- Bundespräsident

kam ins Krankenhaus

Stand:

Berlin - Christian Wulff hat die Nacht zum Mittwoch in einem Krankenhaus verbringen müssen. Der ehemalige Bundespräsident hatte kurz vor Mitternacht – exakt um 23.58 Uhr – das zuständige Bundeswehrkrankenhaus in Mitte alarmiert. Die Rettungskräfte schickten einen Wagen in die Dienstvilla des ehemaligen Bundespräsidenten in Dahlem; auch ein Notarzt der Berliner Feuerwehr wurde zur Verstärkung angefordert und eilte in die Pücklerstraße, wie ein Beamter dieser Zeitung berichtete. Der Wagen sei aber bereits nach zehn Minuten wieder für neue Einsätze bereit gewesen. Am Abend kam die Bestätigung aus dem Bundespräsidialamt: „Das Bundespräsidialamt bestätigt, dass sich Bundespräsident a.D. Christian Wulff vergangene Nacht für wenige Stunden in ein Berliner Krankenhaus begeben musste. Einzelheiten werden mit Rücksicht auf die Privatsphäre nicht bekannt gegeben.“ Nach Informationen dieser Zeitung erlitt der 52-Jährige eine Nierenkolik. Inzwischen soll er sich wieder besser fühlen.

Das Bundeswehrkrankenhaus in der Scharnhorststraße ist eines von fünf in Deutschland. In dem Krankenhaus werden neben Soldaten und Zivilisten auch Mitglieder der Bundesregierung und des Bundestags behandelt. Es wird vom Sanitätsdienst der Bundeswehr betrieben. Zudem ist es ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charité.

Eine Nierenkolik macht sich durch wellenförmige Schmerzattacken bemerkbar, die gewöhnlich 20 bis 60 Minuten dauern. Dabei schmerzen die Flanken im Bereich zwischen Rippen und Hüfte oder der Unterbauch. Bis zum Wochenende wohnte Christian Wulff mit Frau Bettina und den Söhnen Linus und Leander in der Dienstvilla. Im Erdgeschoss befinden sich repräsentative Räume für Empfänge und kleinere Essen mit offiziellen Besuchern aus aller Welt. Im ersten Stock erstreckt sich die Privatwohnung des Bundespräsidenten über 150 Quadratmeter. Eingezogen war die Familie erst Ende Dezember 2011 kurz vor dem Jahreswechsel. Einen Tag lang hatte es damals gebraucht, die Umzugskartons auszupacken. Von dieser Villa aus war die Familie nach dem Rücktritt am Wochenende nur mit dem Privatwagen aufgebrochen in ihr Einfamilienhaus nach Großburgwedel.

Seit Ende des Sanierung von Schloss Bellevue 2006 gibt es für einen Bundespräsidenten und seine Familie keine Dienstwohnung mehr im Schloss Bellevue. Das war 2003 abzusehen, weshalb sich das Bundespräsidialamt die damalige Dienstvilla von Bundeskanzler Gerhard Schröder nach dessen Umzug in die Wohnung im Kanzleramt sicherte. Bis 2010 hatten in der Villa der frühere Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva-Luise residiert. tabu/Bi/wez

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })