Brandenburg: NPD droht evangelischer Einrichtung NPD-Aktivist: „Deutsche können nur weiß sein“

Bad Saarow - Die rechtsextremistische NPD hat gezielt versucht, ein Seminar an der evangelischen Begegnungsstätte in Bad Saarow am vergangenen Wochenende zu stören. Per Internet hatte die NPD dazu aufgerufen, das Seminar gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus für dunkelhäutige Jugendliche „aufmerksam zu begleiten und zu besuchen“. Das bestätigte der Lagedienst des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) gestern den PNN. Der Leiter des Polizei-Schutzbereichs Fürstenwalde, Ulrich Papperitz, sagte, die Ankündigung der NPD sei als eine bestimmte Drohung zu werten. Sie sei auch eine Aufforderung an andere Personen gewesen, das Seminar „zu besuchen“, also zu stören.

Es handele sich um eine neue Strategie der Partei, im Internet solche Aufrufe zu verbreiten, sagte Schutzbereichsleiter Papperitz. Nach der Veröffentlichung der NPD organisierten Initiatoren des Seminars und die Polizei gemeinsam Schutzmaßnahmen. Am ersten Abend seien drei NPD-Mitglieder auf dem Gelände der Begegnungsstätte, die in einem Wald liegt, erschienen, bestätigte das Polizeipräsidium gestern. Polizisten hätten den drei erklärt, dass die evangelische Kirche als Grundstückseigentümer ein Hausverbot erteilt habe. Dann seien die rechtsextremen Aktivisten, darunter der NPD-Bundespressesprecher Klaus Beier, der auch im Kreistag Oder-Spree sitzt, wieder verschwunden.

Beier sagte gegenüber tagesschau.de, die NPD habe das Gespräch mit den Seminar-Teilnehmern suchen wollen. Einen bedrohlichen Charakter konnte er in dem Vorgehen nicht erkennen, schließlich habe man diesen Besuch zuvor im Internet angekündigt. Er sagte, dass das Seminar „deutschfeindlich“ sei, weil Deutsche nur weiß sein könnten.pet