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Brandenburg: Nur die Kosten heben ab 1,8 Milliarden Euro seit 1994 in Flughafen gesteckt

Schönefeld - Was kostet der BER noch mal? Der Überblick über das viele Geld, das der noch nicht eröffnete Flughafen verschlingt, kann schon mal verloren gehen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

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Schönefeld - Was kostet der BER noch mal? Der Überblick über das viele Geld, das der noch nicht eröffnete Flughafen verschlingt, kann schon mal verloren gehen. Am Freitag soll der Aufsichtsrat auf Antrag der Geschäftsführung der Flughafengesellschaft FBB eine weitere Tranche von 21 Millionen Euro freigeben. Mit diesem Zuschuss aus öffentlichen Kassen soll wie berichtet der Nordpier in Schönefeld für einen Testbetrieb ab Frühjahr 2014 einsatzfähig gemacht werden. Im Verhältnis zu den Gesamtkosten, die offiziell 4,3 Milliarden Euro betragen, ist das ein Kleckerbetrag. Andererseits ließen sich mit 21 Millionen Euro ein Krankenhaus sanieren oder eine große Schule samt Sporthalle bauen. Es hilft aber nichts, der Flughafen muss fertig werden. Kürzlich tauchte das Gerücht auf, das Großprojekt könne letztlich sogar 4,7 Milliarden Euro kosten. Flughafenchef Hartmut Mehdorn lässt sich aber nicht festlegen, sondern verweist darauf, dass erst nach der Eröffnung, wenn die letzten Rechnungen bezahlt worden sind, endgültig Bilanz gezogen werden könne.

Das ist wohl auch kein Vorwand, keine Geheimnistuerei. Denn auch für Insider und Experten ist die Lage viel zu unübersichtlich. Vorerst bedienen sich Mehdorn und seine Crew aus dem großen Topf von 1,2 Milliarden Euro, den die Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt haben. Davon wurde im Januar 2013 ein erster Teilbetrag von 192 Millionen Euro abgerufen, jetzt kommen 21 Millionen Euro hinzu. Weitere 240 Millionen Euro werden im laufenden Jahr noch „für die BER-Realisierung“ benötigt, geht aus einem Sachstandsbericht hervor, den Mehdorn Ende August vorgelegt hat.

Dann wären immer noch 750 Millionen Euro übrig, die im Bundesetat und in den Länderhaushalten von Berlin und Brandenburg als finanzielle Rücklage schlummern. Die seit Januar ausgezahlten Gelder wurden vorwiegend für Bauinvestitionen (rund 170 Millionen Euro) eingesetzt, der Rest für Kreditzinsen (25 Millionen Euro) und den Schallschutz (18 Millionen Euro). Die gesamten Mehrkosten von 1,2 Milliarden Euro setzen sich so zusammen: 343 Millionen Euro zusätzliche Baukosten, davon verschiebungsbedingt 67 Millionen Euro. Weitere 230 Millionen Euro Belastungen aus dem (nicht) laufenden Betrieb, ebenfalls durch die Verschiebung verursacht. Dann noch 305 Millionen Euro für einen verbesserten Schallschutz und eine Risikovorsorge von 322 Millionen Euro. Zu den Finanzrisiken gehören Schadensersatzansprüche, Stresstests und ein Konjunktureinbruch. Außerdem kostet jeder weitere Monat Stillstand (keine Eröffnung, also kein Flugbetrieb) nach Darstellung Mehdorns 35 Millionen Euro. Diese monatlichen Mehrkosten sind noch bis Oktober 2013 im genehmigten Budget enthalten. Ulrich Zawatka-Gerlach

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