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Brandenburg: Oberhavel: B96 wird vierspurig Vogelsänger: Planverfahren startet

Potsdam - Nach jahrelangem Streit zwischen Gegnern und Befürwortern soll nun mit dem vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 96 zwischen Oranienburg (Oberhavel) und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern begonnen werden. „Das Planfeststellungsverfahren wird eröffnet.

Von Matthias Matern

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Potsdam - Nach jahrelangem Streit zwischen Gegnern und Befürwortern soll nun mit dem vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 96 zwischen Oranienburg (Oberhavel) und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern begonnen werden. „Das Planfeststellungsverfahren wird eröffnet. Begonnen werden soll mit dem Abschnitt Löwenberg/Teschendorf“, bestätigte Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) am Montag nach einem Treffen mit dem B96-Beirat des Kreises Oberhavel. Insgesamt rechne er mit Kosten in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags.

Mit einer Fertigstellung des ersten Abschnitts rechnet Vogelsänger frühestens in zwei bis drei Jahren. Die Ausbaupläne sollen zunächst bis zum 28. Juni öffentlich ausgelegt werden, um Bürgern, Kommunen und Verbänden Gelegenheit für eine Stellungnahme zu geben. Die B96 ist eine der wichtigsten Ausfallstraßen Brandenburgs in Richtung Norden. Im Sommer nutzen auch viele Berliner die Route, um an die Ostsee zu gelangen. Der Ausbau der Bundesstraße ist aber umstritten. So protestieren etwa die Bürger in Nassenheide bei Oranienburg seit Jahren gegen das Vorhaben. Dort würde die Straße auf einer komplett neuen Strecke verlaufen und den Ort noch mehr teilen. Weiter nördlich in Fürstenberg/Havel hingegen haben vor allem Natur- und Umweltschützer Bedenken angemeldet. Wie Löwenberg/Teschendorf soll Fürstenberg umfahren werde. Doch während sich westlich der Stadt das Landschaftsschutzgebiet „Fürstenberger Wald- und Seengebiet“ befindet, liegt östlich das frühere Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück.

Sowohl hinsichtlich der Proteste in Nassenheide als auch der Bedenken der Naturschützer setzt Vogelsänger offenbar auf das Durchsetzungsvermögen der Befürworter. „Die Bürger in Nassenheide können sich im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses einbringen. Danach wird abgewogen“, sagte der Infrastrukturminister weiter. Im Falle von Fürstenberg/Havel sei die Westvariante angemeldet worden. „Wir sehen den Bedarf. Im Übrigen gibt es auch viele Befürworter – besonders im Norden von Oberhavel“, so Vogelsänger. Vor allem Kammern, Wirtschaftsverbände und Unternehmen fordern seit Langem den vierspurigen Ausbau. Ohne bessere Anbindung an den Großraum Berlin werde die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Oberhavel dauerhaft erschwert. Matthias Matern

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