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Brandenburg: Olympische Träume in Brandenburg

Wettkampftaugliche Sportstätten gibt es in der Mark, Reitsport im Park Sanssouci scheidet aber aus

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Potsdam – Die mögliche Olympia-Bewerbung von Berlin für die Spiele 2024 oder 2028 weckt auch in Brandenburg Hoffnungen. „Es gibt viele Ideen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Brandenburg, Andreas Gerlach, am Freitag. Zunächst müsse aber die Entscheidung gefallen sein.

„Dann gehen wir ins Detail“, sagte Gerlach. Derzeit werde viel über das Thema philosophiert. „Es ist aber nicht mehr als ein Gucken in die Zukunft“, sagte er. Anfang Dezember, wenn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) getagt habe, sei man schlauer. Beim Brandenburger Sportministerium hieß es: Berlin müsse sich zunächst entscheiden. Unterstützung sei zugesagt worden.

Aktuell gibt es in den märkischen Sportbehörden schon einige Vorstellungen für mögliche Olympiastätten: Reitwettkämpfe in Neustadt/Dosse, Frauenfußball in Cottbus, Kanuwettbewerbe auf dem Beetzsee in Brandenburg/Havel.

Eine geäußerte Idee vom Reiten im historischen Ambiente und Unesco-Weltkulturerbe von Sanssouci oder vor dem Neuen Palais stößt aber gleich auf Kritik. „In der Fantasie ist vieles möglich, aber in der Realität ist die olympische Disziplin Dressurreiten dort nur schwer zu machen“, sagte der Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Frank Kallensee. Selbst mit Schutzvorkehrungen wäre eine Großveranstaltung vor dem Neuen Palais angesichts der Dimensionen und der Zuschauerzahlen einer olympischen Großveranstaltung sehr kompliziert.

Auf jahrhundertelange Erfahrungen mit Pferden kann hingegen das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt in Neustadt/Dosse verweisen. „Wir stünden bereit“, sagte Landstallmeister Jürgen Müller. Die vor 226 Jahren eröffnete denkmalgeschützte Anlage biete 1000 Pferden Platz. Bei der Landesmeisterschaft waren 250 Pferde auf dem Areal, 2000 Starts mit 230 Reitern seien absolviert worden. „Wir haben genug Platz für die Tiere“, sagte Müller. Auch die Verpflegung mit Futter und Wasser wäre gesichert.

Eine der modernsten Regattastrecken könne Brandenburg/Havel bieten, wirbt Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU). Zuletzt bei der Kanu-Europameisterschaft im Juli im Kanurennsport seien an der Regattastrecke die Wettkämpfe für 850 Sportler reibungslos über die Bühne gegangen. „Unser Vorteil gegenüber der Regattastrecke in Berlin-Grünau: Sie ist barrierefrei ausgebaut“, sagte Thiemann. Technisch müsste natürlich noch vieles für Olympia getan werden. pek/dpa

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