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In Brandenburg gibt es zu wenig Plätze in Frauenhäusern.

© dpa / Sophia Kembowski

„One Billion Rising“-Aktionstag: Brandenburgs Frauenministerin Nonnemacher ruft zu Kampf gegen Gewalt an Frauen auf

Auch in der Mark werden viele Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Zudem stehen zu wenig Plätze in Frauenhäusern zur Verfügung.

Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat zum Kampf gegen Gewalt an Frauen aufgerufen. Auch in Deutschland werde jede dritte Frau mindestens einmal im Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt, erklärte Nonnemacher am Dienstag in Potsdam zum „One Billion Rising“-Aktionstag: „Zurück bleiben nicht nur sichtbare Spuren der Gewalteinwirkung, sondern auch die Verletzungen der Seele, das Gefühl auf einem Pulverfass zu sitzen und in ständiger Angst zu leben.“

Die Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg betonte, auch in Brandenburg sei häusliche Gewalt mit gut 5.000 erfassten Straftaten im Jahr 2021 nach wie vor verbreitet. Es werde zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, weil Taten nicht angezeigt würden, erklärte sie.

Derzeit stehen den Angaben zufolge in Brandenburg 295 Plätze in 24 Frauenhäusern und Schutzeinrichtungen für Frauen und ihre Kinder zur Verfügung. Gemäß der Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, seien im Bundesland mindestens 625 Plätzen erforderlich, hieß es.

Der Aktionstag „One Billion Rising“ (deutsch: Eine Milliarde erhebt sich) wurde den Angaben zufolge 2012 in New York initiiert. Die Zahl beziehe sich auf eine UN-Statistik, nach der eine von drei Frauen im Lauf ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer von schwerer Körperverletzung wird, hieß es. Am 14. Februar vor zehn Jahren hätten erstmals Menschen auf öffentlichen Plätzen als Protest gegen Gewalt getanzt. (epd)

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