INTERVIEW: „Parallelen zu anderen rechten Anschlägen sind vorhanden“
Herr Schöneburg, warum waren Sie in Zossen?Christian Görke, der Vorsitzende meiner Fraktion im Landtag, die Abgeordnete Kornelia Wehlan und ich wollten der Bürgerinitiative und ihrem Sprecher Jörg Wanke den Rücken stärken.
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Herr Schöneburg, warum waren Sie in Zossen?
Christian Görke, der Vorsitzende meiner Fraktion im Landtag, die Abgeordnete Kornelia Wehlan und ich wollten der Bürgerinitiative und ihrem Sprecher Jörg Wanke den Rücken stärken. Sie haben sich mit ihrem Engagement gegen Neonazis und Rechtsextremismus einen Namen in Brandenburg gemacht. Jetzt gab es wieder Nazischmiereien in Zossen und einen Anschlag auf Herrn Wanke. Diverse Parallelen zu anderen rechten Anschlägen sind vorhanden.
Was kann Ihr Besuch bewirken?
Es geht darum, das zivilgesellschaftliche Engagement zu stärken. Denn wir sind uns einig, dass es aus der Mitte der Gesellschaft kommen muss. Wir haben darüber beraten, was die Landesregierung dafür tun kann, damit nicht Gräben aufgerissen werden zwischen engagierten Bürgern und jenen, die diese als Nestbeschmutzer beschimpfen. Es muss klar sein, dass Neonazis in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.
Viele Drohungen in Zossen, aber auch gegen linke Jugendliche rund um Beeskow, nun wurde das Flüchtlingsheim in Waßmannsdorf attackiert – erleben wir eine neue Welle rechtsextremer Taten?
Ob es tatsächlich mehr sind, kann ich nicht sagen. Aber dass die Nazis hier ihre hässliche Fratze zeigen, ist erschreckend. Zumal wir erst vor wenigen Wochen an die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen vor 20 Jahren erinnert haben.Es fragte Alexander Fröhlich
Volkmar Schöneburg, ehemals Strafverteidiger und Landesverfassungsrichter, ist für die Linke Justizminister
in der rot-roten
Landesregierung von Brandenburg.
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