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Potsdam unterstützt Schlösserstiftung: Parkeintritt in Sanssouci vom Tisch - aber Finanzierung noch unklar
Spaziergänger können auch künftig kostenlos durch den Park Sanssouci flanieren. Der Eintritt ist dank einer Millionenzusage der Stadt an die Schlösser-Stiftung vom Tisch. Wie das Geld aber in die Stadtkasse kommen soll, ist noch offen.
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Potsdam - Mit einer Finanzhilfe von fünf Millionen Euro an die Schlösser-Stiftung will die Stadt Potsdam Eintrittskosten für Besucher in Sanssouci verhindern. Am Mittwochnachmittag unterschrieben Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Hartmut Dorgerloh, einen entsprechenden Vertrag. Das teilte ein Sprecher der Stadt mit. Damit sei der beabsichtigte Parkeintritt abgewendet. "Das ist gelungen und ein hervorragendes Ergebnis", sagte Jakobs.
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Ab 2014 will Potsdam fünf Jahre lang jeweils eine Million Euro überweisen. Damit soll das Defizit bei der Pflege der Potsdamer Gartenanlagen teilweise ausgeglichen werden. Laut Stiftung liegt das Minus bei etwa 4,5 Millionen Euro jährlich für alle Parks. Der Stiftungsrat der Schlösserstiftung hatte den Parkeintritt für den Fall beschlossen, dass Potsdam nicht eine Million Euro für die Pflege zahlt. Dem Gremium gehören die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund an.
Wie die Stadt das Geld aufbringen will, ist allerdings noch unklar. Darüber will die Landeshauptstadt laut Jakobs im August beraten. Im Gespräch ist eine Bettensteuer. Wenn das Stadtparlament dagegen stimmt, droht laut einem Stadtsprecher eine Haushaltssperre. Auch eine Tourismusabgabe war im Gespräch. Sie ist jedoch gekippt worden.
Eine Tourismusabgabe hätte etwa 15 000 Unternehmen betroffen, die von den jährlich 18,5 Millionen Tagestouristen jährlich profitieren. Eine Bettensteuer von fünf Prozent des Hotelpreises müssten nur Touristen zahlen, die in der Landeshauptstadt übernachten. Dagegen laufen die Hotels Sturm. Gegen einen Parkeintritt hatten sich hingegen Potsdamer Bürger gewehrt. (dpa)
Anja Sokolow
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