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Brandenburg: Parkeröffnung in Tempelhof – Warteschlangen in Schönefeld

Berlin/Schönefeld - Grillen an der Landebahn, Skaten auf dem Rollfeld: Zehntausende Ausflügler haben am Wochenende die Eröffnung von Berlins größtem Park auf dem früheren Flughafengelände im Stadtteil Tempelhof gefeiert. Allein am Samstag strömten nach Angaben des Berliner Senats rund 100 000 Menschen auf die 300 Hektar große Freifläche, auf der einst Rosinenbomber landeten.

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Berlin/Schönefeld - Grillen an der Landebahn, Skaten auf dem Rollfeld: Zehntausende Ausflügler haben am Wochenende die Eröffnung von Berlins größtem Park auf dem früheren Flughafengelände im Stadtteil Tempelhof gefeiert. Allein am Samstag strömten nach Angaben des Berliner Senats rund 100 000 Menschen auf die 300 Hektar große Freifläche, auf der einst Rosinenbomber landeten. Inmitten der Volksfest-Atmosphäre gab es aber auch Unmut: Einige hundert Demonstranten protestierten gegen die Umzäunung und nächtliche Schließung des Areals. Gefeiert wurde auch in Schönefeld (Dahme-Spreewald): Zehntausende erkundeten bei einem Familienfest die Baustelle des künftigen internationalen Flughafens für die Hauptstadtregion „Willy Brandt“, wo schon am Freitag die Richtkrone hochgezogen worden war.

Den meisten Besuchern in Tempelhof schien der Park zu gefallen. Anderthalb Jahre nach der Schließung des City-Flughafens war das Gelände für das Publikum geöffnet worden. Viele Berliner erkundeten auf Rädern oder Rollschuhen den weitläufigen Raum oder genossen die Aussicht. Andere bauten ihren Grill auf der Wiese auf und beobachteten im Gras liegend den Sonnenuntergang über dem historischen Gebäude. Auch viele Drachen stiegen in die Luft auf. An zahlreichen Imbissbuden gab es Würstchen oder Waffeln. 400 Sportbegeisterte machten bei einem „Volkslauf“ mit, der auf die Internationale Gartenschau 2017 einstimmen sollte. „Wir sind sehr zufrieden angesichts des bunten Treibens“, sagte Parkbetreiber Michael Krebs von der Grün Berlin GmbH.

Noch allerdings ist der Park ein Provisorium - die Bagger sollen erst 2013 kommen. Doch es gab am Festwochenende auch Misstöne: Die Eröffnungsrede von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wurde durch ein Pfeifkonzert gestört. Etwa 50 Demonstranten forderten auf Schildern und mit Sprechchören, den Zaun um das Gelände zu entfernen.

Am Abend kam es zu einem von der Polizei begleiteten Protestzug quer über das Tempelhofer Feld. Im Osten des Geländes versuchten rund 250 Demonstranten, den umstrittenen Zaun zu stürmen. Die Polizei, die mit gepanzerten Einsatzkräften vor Ort war, hinderte sie allerdings daran. Die Aktionen verliefen weitgehend friedlich. Immer wieder ließ der Veranstalter am Samstagabend einige Eingänge sperren. Damit sollten Störer vom Gelände ferngehalten werden.

Normale Besucher, die auch zeitweise draußen bleiben mussten, reagierten verärgert. Vor den Eingängen bildeten sich vorübergehend lange Schlangen. Grünen-Politiker Christian Ströbele, der ebenfalls mit dem Fahrrad auf dem Gelände unterwegs war, bezeichnete das Abriegeln als „absurdes Theater“.

In Schönefeld sahen sich nach Angaben der Flughafengesellschaft allein am Samstag 50 000 Ausflügler die Baustelle des künftigen Großflughafens „Willy Brandt“ an. Anfangs gab es lange Wartezeiten, weil die Veranstalter für die Touren nur drei Busse zur Verfügung gestellt hatten. Am Sonntag fuhren dann 15 Busse um das Areal. In Betrieb gehen soll der neue Flughafen im Oktober 2011. Haiko Prengel/Burkhard Fraune

Haiko Prengel, Burkhard Fraune

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