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Brandenburg: PDS: Das Land braucht mehr Studierende 16 Millionen Euro aus Hochschulpakt gefährdet

Potsdam – Nach Ansicht der oppositionellen Linkspartei.PDS droht das Land Brandenburg die zusätzlichen 16 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt 2020 zu verspielen.

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Potsdam – Nach Ansicht der oppositionellen Linkspartei.PDS droht das Land Brandenburg die zusätzlichen 16 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt 2020 zu verspielen. „Wenn die Landesregierung die Attraktivität der Hochschulen nicht erhöht, wird es den Anforderungen des Hochschulpaktes nicht gerecht“, warnte gestern der hochschulpolitische Sprecher der Linkspartei Peer Jürgens. Der Hochschulpakt von Bund und Ländern sieht für Brandenburg bis 2010 jährlich zusätzlich vier Millionen Euro für den Hochschulbereich vor, wenn die Zahl der Studienanfänger auf dem Stand von 2005 (rund 7500) gehalten wird.

Nicht nur der Hochschulpakt, sondern auch der drohende Fachkräftemangel stelle für Brandenburg und seine Hochschulen eine große Herausforderung dar, sagte Jürgens. Ohne zusätzliche Anstrengungen der Landesregierung werde die Zahl der Studienanfänger in den kommenden Jahr zurückgehen, warnte er. Schon jetzt sei ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Quote der Abiturienten, die in Brandenburg ein Studium beginnen, sei mit 58,7 Prozent bundesweit die schlechteste. Der Bundesdurchschnitt liege bei 73,1 Prozent, Berlin erreiche mit 85,8 Prozent den Spitzenplatz. „Die Landesregierung ist in diesem Punkt in den vergangenen Jahren untätig geblieben“, bemängelt Jürgens. Noch 2004 habe man zum Ziel gehabt, die Studierendenquote zu erhöhen. „Doch dafür gab es keine spezifischen Maßnahmen“, sagte der PDS-Politiker. Einige wenige Vorzeigeprojekte hätten in der Fläche nur wenig Wirkung gezeigt. In diesem Jahr nun habe die Landesregierung erklärt, die Hochschulen müssten die Quote erhöhen. „Hier zieht man sich aus der Verantwortung“, so Jürgens.

Nicht nur zu wenige Studienanfänger beklagt die PDS. Auch würden zu viele Abiturienten nach der Schule Brandenburg verlassen. Die Landesregierung müsse nun versuchen, die Zahl der Studienanfänger systematisch zu steigern, fordert die Linkspartei. „Ein einfaches weiter so geht nicht“, meinte Jürgens. Die Oppositionspartei fordert daher, dass die Schüler besser über die Studienmöglichkeiten in Brandenburg informiert werden müssten. Lehrer sollten für das Thema sensibilisiert und die Schulen besser mit den Hochschulen verzahnt werden, so Jürgens.

Eine frühe Studienberatung der Schüler sei vor allem in den Berlin-fernen Regionen wichtig. Zudem sollte man auch Anreize zum Studium schaffen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass sowohl Studiengebühren wie auch Zulassungsbeschränkung junge Menschen von einem Studium abschrecken. „Die Debatte über Studiengebühren ist das falsche Signal“, so Jürgens. An den Hochschulen selbst müsse die Beratung der Anfänger qualifiziert und die Personaldecke gestärkt werden. Jan Kixmüller

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