Preußische Schlösser und Gärten: Pflegenotstand in Preußens Park- und Gartenanlagen
Das Defizit wächst: Rund 2,25 Millionen Euro fehlen der Stiftung, um die Parks angemessen zu pflegen. Trotzdem war das Jahr 2012 nach eigenen Angaben das erfolgreichste seit ihrem Bestehen.
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Berlin/Potsdam - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hat immer größere Probleme beim Erhalt ihrer Parks und Gärten. Nach Angaben von Generaldirektor Hartmut Dorgerloh fehlen derzeit rund 2,25 Millionen Euro im Budget für eine angemessene denkmalgerechte Pflege der rund 700 Hektar stiftungseigenen Garten- und Parkflächen in Berlin und Brandenburg. "Bis 2018 rechnen wir mit einem Pflegedefizit von 4,5 Millionen Euro", sagte Dorgerloh auf der Jahrespressekonferenz am Freitag in Berlin.
Um das Defizit etwas abzufangen, erhebt die Stiftung seit 2011 einen zunächst freiwilligen Parkeintritt für die Potsdamer Schloss- und Gartenanlagen von zwei Euro. Der brachte nach Angaben Dorgerlohs im vergangenen Jahr 218.000 Euro. "Das ist natürlich kein existentieller Beitrag zur Lösung des Problems", sagte der Generaldirektor. In einem nächsten Schritt muss jetzt die Stadt Potsdam bis 30. Juni entscheiden, ob sie sich mit einer Million Euro an der Pflege des UNESCO-Welterberes beteiligt. Lehnt die Stadt das ab, werden Besucher künftig einen Zwangseintritt entrichten müssen in noch unbekannter Höhe.
2012 bezeichnete Dorgerloh als das erfolgreichste Jahr seit Gründung der Stiftung 1995. Besuchermagnet war die Ausstellung "Friederisiko - Friederich der Große", die aus Anlass des 300. Geburtstages des Preußenkönigs von April bis Oktober im Neuen Palais von Sanssouci präsentiert wurde. Insgesamt zog die Schau, die laut Dorgerloh zu einer nachhaltigen Veränderung des Friedrich-Bildes beigetragen hat, mehr als 350.000 Interessenten an. (epd)
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