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Brandenburg: Pläne für ein Handy-Verbot „gibt es nicht“ Schulen regeln Umgang in Hausordnungen

Potsdam/Berlin - Brandenburg spricht sich gegen ein grundsätzliches Verbot von Handys an Schulen aus. Es gebe keine zentralen Vorgaben für die Nutzung von Handys in Schulen, und Pläne für ein Verbot „gibt es nicht“, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums gestern in Potsdam.

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Potsdam/Berlin - Brandenburg spricht sich gegen ein grundsätzliches Verbot von Handys an Schulen aus. Es gebe keine zentralen Vorgaben für die Nutzung von Handys in Schulen, und Pläne für ein Verbot „gibt es nicht“, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums gestern in Potsdam. Die meisten Schulen regelten den Umgang mit Handys in Hausordnungen selbst. Das Ministerium empfehle jedoch, dass Handys während des Unterrichts ausgeschaltet werden müssen. Innerhalb des Schulgebäudes sollten Handys nicht empfangsbereit sein.

Es komme darauf an, den Umgang mit Medien im Alltag in der Schule zu thematisieren, betonte der Sprecher. Kinder und Jugendlichen müsse der richtige Umgang mit dem Handy vermittelt werden. Deshalb sei ein generelles Verbot nicht zweckmäßig. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Ingo Senftleben, betonte, „wir sollten nicht bei jeder Entwicklung, selbst wenn sie uns nicht gefällt, ein Verbot aussprechen“. Die Schulen regelten die Handynutzung in Eigenverantwortung. Der Unterricht dürfe aber nicht beeinträchtigt werden.

CSU-Generalsekretär Markus Söder hatte am Wochenende ein generelles Handyverbot an Schulen gefordert. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinder Filme von Vergewaltigungen oder Misshandlungen wie Fußball-Bilder tauschen. Ein Handyverbot an allen Schulen ist daher sinnvoll“, hatte Söder gesagt.

Zur Handy-Nutzung auf dem Schulgelände sagte der Brandenburger Ministeriumssprecher, dagegen bestünden grundsätzlich keine Einwände. Die Ansprechbereitschaft der Schüler müsse allerdings stets gewährleistet sein. Bei Verstößen gegen die Schulordnungen könne ein Handy bis zum Ende des Unterrichts oder sogar bis zum Ende des Schultages eingezogen werden.

Nach Ansicht von Berlins Schulsenator Klaus Böger (SPD) sollen Schulen den Kindern den richtigen Umgang mit dem Handy beibringen. Dies könne auch ein Verbot auf dem Schulgelände beinhalten, wenn es die jeweilige Schule für notwendig halte, sagte Böger gestern. Jede Schule müsse diese Entscheidung selbst treffen. Das Thema sollte zuvor in der Schulkonferenz, in der Lehrer, Schüler und Eltern vertreten sind, diskutiert werden. Die Schule könne es nur bedingt leisten, einen vernünftigen Umgang mit Medien zu vermitteln, sagte dagegen die bildungspolitische Sprecherin der Berliner FDP-Fraktion, Mieke Senftleben. Schulen sollten über Handyverbote im Rahmen der Schulkonferenz allerdings selbst entscheiden dürfen, stimmte sie Böger zu. Die Eltern dürften jedoch nicht aus der Verantwortung entlassen werden. ddp

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