Hauptstadtflughafen: Platzeck ist neuer Aufsichtsratschef
Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ist neuer Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg.
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Schönefeld/Berlin - Die Wahl fiel einstimmig aus, wie am Mittwoch in Schönefeld mitgeteilt wurde. Platzeck übernahm den Posten von Berlins Regierendem
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Der Personalwechsel war schon vor der Gremiumsitzung angekündigt worden.
Der Aufsichtsrat kam auf dem Flughafengelände in Schönefeld zu einer mehrstündigen Sitzung zusammen, um über Konsequenzen aus dem erneuten Debakel beim Bau des Hauptstadtflughafens zu beraten. Wegen Baumängeln und Brandschutzproblemen musste dessen Inbetriebnahme bereits zum vierten Mal verschoben werden.
Platzeck soll nun in führender Funktion einen Neubeginn organisieren. Der Ministerpräsident hatte seine politische Zukunft mit dem Gelingen des Milliardenprojekts verknüpft.
Bei der Sondersitzung in Schönefeld wird vermutlich auch die Absetzung von Flughafenchef Rainer Schwarz beschlossen. Unklar ist bislang, wer sein Amt übernehmen soll. Im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft sind die Eigentümer Berlin und Brandenburg sowie der Bund vertreten.
Brandenburgs Grüne haben die Wahl von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) zum Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg kritisiert. „Das ist eine Farce“, sagte die Landesvorsitzende Annalena Baerbock am Mittwoch. Platzeck habe als stellvertretender Vorsitzender das Desaster mitzuverantworten. „Es wäre deutlich besser gewesen, jemanden von außen zu holen“, meinte Baerbock. Sie forderte von Platzeck deutlich mehr Transparenz und eine Offenlegung der Daten auch gegenüber dem Rechnungshof. Außerdem müssten Fachleute hinzugezogen werden. Platzeck war zuvor nach Angaben eines Flughafensprechers einstimmig zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt worden. dapd/dpa
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