Brandenburg: Platzeck und Christoffers erkunden Nordamerika
Mit Air Berlins erstem Direktflug nach New York / Christoffers erstmals in den USA
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Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ist gestern zu einer Nordamerika-Reise aufgebrochen. Bei dem Kurztrip in die USA und nach Kanada vom 1. bis 5. Mai stehen Wirtschaftsthemen im Vordergrund. Platzeck und seine Delegation flogen mit dem ersten Direktflug von Air Berlin nach New York. Nach einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung mit US-Botschafter Philip Murphy hob die Maschine am Nachmittag vom Flughafen Berlin-Tegel ab.
Für die Berliner Flughäfen und Air Berlin – vor 1990 eine auf US-Lizenz fliegende Gesellschaft– ist diese Verbindung ein Wagnis, der unabdingbare Schritt in die Welt der großen, weltweit operierenden Unternehmen. Im nächsten Jahr wird Air Berlin Mitglied in einer der Flugallianzen, die ihre Netze verzahnen – in den USA wird Air Berlin dann der Partner, der dann auch den Wettbewerb beispielsweise mit der Lufthansa erleichtern wird. Platzeck und sein Minister fliegen zusammen mit einer Schar von Beamten aus Potsdam sowie Vertretern der Wirtschaft.
Für den einstigen SED-Funktionär Christoffers ist die ganze Angelegenheit auch eine persönliche Premiere – der Erstflug überhaupt in die USA. Angesicht der führenden Rolle, die amerikanische Firmen bei den Auslandsinvestitionen in Brandenburg spielen, hat der Wirtschaftsminister schon vor einiger Zeit verkündet, dass er sich verstärkt auch mit dem angelsächsischen Markt beschäftigen will. So werden Platzeck und Christoffers zuerst in Washington und dann in Montreal mit Firmenvertretern sprechen, die entweder wie der Fahrzeugbauer Bombardier schon im Land ansässig sind oder wie Minerva, der Muttergesellschaft von Kupferlausitz, noch einiges Geld nach Brandenburg bringen könnten.
Viel Zeit für umfangreichere Gespräche mit Managern bleibt den Brandenburgern allerdings angesichts eines anspruchsvollen Reiseprogramms nicht. Von New York geht es nach Washington, dann nach New Hampshire und anschließend weiter nach Kanada. In der amerikanischen Hauptstadt muss man auch den einen oder anderen politischen Termin wahrnehmen, als Höhepunkt stehen ein Treffen mit einigen Parlamentariern des US-Kongresses und Gespräche im Energieministerium auf dem Programm. Und auf den weiteren Stationen warten regionale Politiker darauf, einen deutschen Ministerpräsidenten empfangen zu können. In Kanada werden sich die Brandenburger darüber informieren, wie es dieser Nation gelingt, immer noch das Ziel zahlreicher gut qualifizierter Einwanderer zu sein.
Platzeck ließ vor der Reise erklären, die Reise werde auch des „Gedankenaustausches“ wegen veranstaltet und dabei ziehe sich das Thema „Nutzung erneuerbarer Energien wie ein roter Faden“ durch das Programm. Und ganz im Sinne eines umweltbewussten Ressourcenumgangs wird die Delegation in den USA auch einen erheblichen Teil ihrer Zeit in Bussen verbringen, einmal gar fünf Stunden auf der Fahrt von den USA ins kanadische Montreal.
Begleitet werden die beiden Politiker von einer nach Angaben der Staatskanzlei rund 20-köpfigen Unternehmerdelegation und Mitarbeitern der landeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft ZAB. Christoffers ist „die große Zahl von mitreisenden Repräsentanten mittelständischer Unternehmer aus Brandenburg Beleg für die internationale Orientierung der brandenburgischen Wirtschaft“. Mitreisen unter anderem Vertreter von Vestas, Flughafenchef Rainer Schwarz, Firmenvertreter der Software-, Energie- und Sicherheitsbranche vornehmlich aus dem Berliner Umland sowie die Prignitz Mikrosystems aus Wittenberge. (mit dpa)
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