Brandenburg: Polen finden Jobs in Brandenburg Eine Hürde sind oft die Sprachkenntnisse
Cottbus/Guben - Zum Job über die Grenze: Das Interesse an einem Arbeitsplatz in Brandenburg ist bei Polen nach Einschätzung von Arbeitsmarkt-Experten ungebrochen hoch. Die Nachfrage nach Beratungsgesprächen steigt sogar, wie es bei den Agenturen für Arbeit in Cottbus und Frankfurt (Oder) heißt.
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Cottbus/Guben - Zum Job über die Grenze: Das Interesse an einem Arbeitsplatz in Brandenburg ist bei Polen nach Einschätzung von Arbeitsmarkt-Experten ungebrochen hoch. Die Nachfrage nach Beratungsgesprächen steigt sogar, wie es bei den Agenturen für Arbeit in Cottbus und Frankfurt (Oder) heißt.
„Viele Polen wollen in Deutschland arbeiten, kennen aber die Rahmenbedingungen nicht“, sagt Beraterin Aleksandra Drückler von der Cottbuser Agentur. Beratungsbedarf gibt es zum Beispiel zum Thema Bewerbungsmappen, Sozialversicherung oder Familiennachzug, wie ihre Frankfurter Kollegin Regina Gebhardt-Hille erläutert. Als Problem nennt sie oftmals fehlende oder zu schlechte Sprachkenntnisse. „Viele können nicht so gut Deutsch sprechen, wie es sich die Firmen wünschen.“ Am Mittwoch gab es in der Grenzstadt Guben einen Infotag speziell für Polen. Es ging dabei um Fragen rund um Arbeitsverträge und Sozialversicherung. Nach Angaben der Cottbuser Agentur gab es damit erstmals ein solches Angebot in Brandenburg. Beteiligt waren nach Angaben der Stadt unter anderem Krankenkassen, die Deutsche Rentenversicherung, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer.
Ein Blick in die Arbeitsmarkt-Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt: Die Zahl der Polen, die in Brandenburg sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im November 2015 waren es demnach 14 248. Im November des Vorjahres waren es noch 10 782. Bezogen auf alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Brandenburg lag der Anteil der Polen im November 2015 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei rund 1,7 Prozent. Bei den Zahlen sind sowohl Polen, die in Brandenburg leben, als auch Grenzpendler inbegriffen.
In der Mark werden schon seit Langem vielerorts Fachkräfte gesucht. Erst kürzlich hatte Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) bei einer Job-Messe in der Uckermark betont, dass brandenburgische Firmen mit Blick auf die Lehrstellen-Vergabe offen für Zuwanderung sein müssten. Laut den beiden Arbeitsmarkt-Beraterinnen aus Cottbus und Frankfurt (Oder) gibt es beim Thema Fachkräftemangel derzeit großen Bedarf unter anderem an Elektrikern, Installateuren und Pflegekräften. Zu den Polen, die die Beratungsstellen aufsuchen, gehörten allerdings nicht immer Fachkräfte. Es gebe auch eine große Nachfrage nach Helferstellen und Lagerarbeiten, sagte Gebhardt-Hille. Anna Ringle
Anna Ringle
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