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Von Alexander Fröhlich: Polizei zerschlägt Diebesbande

Mehr als 150 gewerbsmäßige Einbrüche im Berliner Umland gehen auf das Konto der 20 Männer

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Eberswalde/Berlin - Die Polizei hat nach monatelangen Ermittlungen eine Diebesbande zerschlagen, auf deren Konto mehr als 150 Einbrüche im Berliner Speckgürtel gehen. Es sind Moldawier im Alter von 19 bis 29 Jahren. Ermittler sprechen von einer „gut organisierten und strukturierten Bande“, die „gewerbsmäßig“ Wohnungen und Einfamilienhäuser ausgeräumt hat, vorrangig in den Kreisen Barnim, Märkisch-Oderland, Dahme- Spreewald, Teltow-Fläming und Oberhavel sowie in Potsdam und den Berliner Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick.

Der entscheidende Schlag gelang der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Berlin-Brandenburg (GEG) am Mittwochmorgen um 6 Uhr. Die Beamten durchsuchten gleichzeitig acht Wohnungen und Wohnheime in den Berliner Stadtteilen Marzahn, Hellersdorf und Mitte, die als Unterschlupf und Zwischenlager dienten. Dabei nahmen sie zwölf mutmaßliche Einbrecher vorläufig fest. Einige Beschuldigte sind Asylbewerber, weitere Beschuldigte halten sich laut Polizei illegal in Deutschland auf. Bei der groß angelegten Razzia fanden die Ermittler zahlreiches Beutegut der Bande: Uhren, Schmuck, Handys, Computerzubehör, Fernseher, Münzen und Medaillen, aber auch Bargeld, Pelz- und Lederbekleidung, Designerbrillen, eine Tasche voll Autoradios, ein Fahrrad, Drogen und einen Teleskopschlagstock. Auch das Werkzeug der Bande fanden die Beamten: Schraubendreher, Brechstangen, Winkelschleifer und Handschuhe, Funk- und Navigationsgeräte sowie Feinwaagen.

Sieben der Tatverdächtigen sollten noch am Donnerstag dem Haftrichter in Potsdam vorgeführt werden. Insgesamt gehören mindestens 20 Mitglieder zu der Bande, seit Monaten beobachtet die länderübergreifende Ermittlergruppe der beiden Landeskriminalämter (LKA) von Berlin und Brandenburg das Geschehen. Der entscheidende Zugriff am Mittwoch war erst durch die Festnahmen mehrere Banden-Mitglieder auf frischer Tat seit Anfang November möglich geworden. Nach zwei nächtlichen Einbrüchen in Hoppegarten (Märkisch-Oderland) und in Berlin-Mahlsdorf schnappten die Beamten in Berlin drei Diebe – zwei Rumänen und einen Moldawier. Mindestens zehn Einbrüche im Barnim, in Märkisch Oderland sowie in Berlin gehen nach Erkenntnissen der Ermittler auf ihr Konto. In dem Wagen der Männer stießen die Beamten auf Beute und Vermummungsutensilien – aber auch auf Notizen zu Berliner Adressen, Namen und ein Navigationsgerät. Dieser Fund brachte die Ermittler auf die Spur der nun ausgehobenen Bande. Bei einer Razzia in der Berliner Wohnung der drei in Mahlsdorf erwischten Diebe fanden die Beamten Schmuck, mehrere Tausend Euro und Dollar Bargeld in großen Scheinen, Münzsammlungen, Technik, Uhren, Zinn- und Silberwaren sowie hochwertige Kosmetika. Das Diebesgut war bereits für den Abtransport verpackt. Vier Wochen später, Ende November, gelang den Ermittlern der nächste Erfolg. Sie observierten einen Wagen, nahmen schließlich in Ahrensfelde vier Moldawier fest, die zuvor in Schöneiche und Grünheide (Oder-Spree) zwei Einbrüche begangen hatten. Dadurch bekamen die Beamten Hinweise auf weitere Fälle, am Mittwoch schlugen sie dann zu.

Die gemeinsame Ermittlungsgruppe der beiden LKA wurde 2005 gegründet, um die schwere länderübergreifende Eigentumskriminalität einzudämmen. Der Sitz ist in Potsdam-Babelsberg, die Gruppe besteht aus jeweils sieben Beamten beider Bundesländer.

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