Brandenburg: Polizist missbrauchte kleine Sportler Weitere Ermittlungen nach Verurteilung des Mannes
Frankfurt (Oder) - Nach der Verurteilung eines Polizisten wegen jahrelangen Kindesmissbrauchs in Frankfurt (Oder) wird weiter gegen den Mann ermittelt. Ein Verfahren sei abgetrennt worden, die Opfer seien noch unbekannt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag.
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Frankfurt (Oder) - Nach der Verurteilung eines Polizisten wegen jahrelangen Kindesmissbrauchs in Frankfurt (Oder) wird weiter gegen den Mann ermittelt. Ein Verfahren sei abgetrennt worden, die Opfer seien noch unbekannt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Den 47-Jährigen, der auch als Sporttrainer tätig war, hatte das Landgericht Frankfurt (Oder) am Montag zu sieben Jahren Haft verurteilt. Es sprach ihn unter anderem in 121 Fällen schuldig. Davon gelten 26 als schwer. Wird das Urteil rechtskräftig, würde der Beamte aus dem Polizeidienst entlassen.
Der Mann war im Februar 2013 angezeigt, aber erst im November festgenommen worden. Dazu sagte die Staatsanwaltschaftssprecherin, in der Anzeige einer Kindesmutter habe sich kein Hinweis auf sexuellen Missbrauch gefunden. Erst durch die Vernehmung des Kindes im Juni habe es Anhaltspunkte gegeben. Beamte durchsuchten daraufhin die Wohnung des Beschuldigten. „Es wurde viel Datenmaterial entdeckt.“ Die Auswertung habe Zeit gekostet. Schließlich wurde ein zweites Kind vernommen. Als der Mann begonnen habe, das Aussageverhalten der Kinder zu beeinflussen, sei Haftbefehl erlassen worden. Mit Bekanntwerden des Strafverfahrens Ende Juni 2013 leitete die Bundespolizei ein Disziplinarverfahren gegen den Beamten ein. Erst im August 2013 erfuhr die Behörde, dass der Polizist bereits 2007 wegen Besitzes kinderpornografischer Schriften einen Strafbefehl mit einer Freiheitsstrafe von elf Monaten zur Bewährung erhalten habe, teilte die Bundespolizei mit. Aufgrund der neuen Sachlage sei dem Beamten verboten worden, Dienstgeschäfte zu führen. Auch die Genehmigung zur Ausübung der Trainer-Nebentätigkeit sei widerrufen worden.
Der Mann war in 161 Fällen angeklagt. Da er die meisten Taten gestanden hat, wurde das Verfahren gegen die restlichen Vorwürfe eingestellt. Steffi Prutean
Steffi Prutean
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