Brandenburg: Potsdamer Unternehmer suchen polnische Partner Kooperationsbörse in der IHK Potsdam verhilft zum Kontakt
Von Karsten Sawalski Potsdam. „Das ist genau das, was ich gesucht habe“, sagt Richard Reyl von der Handelsvertretung Reyl HV.
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Von Karsten Sawalski Potsdam. „Das ist genau das, was ich gesucht habe“, sagt Richard Reyl von der Handelsvertretung Reyl HV. Der Potsdamer Unternehmer nahm gestern an einer Kooperationsbörse in der IHK der Landeshauptstadt teil, die unter dem Motto „Polnische Unternehmer auf Partnersuche in Berlin und Brandenburg“ von der Deutsch-Polnischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft AG (TWG) mit veranstaltet wurde. Als Handelsvertreter für Baustoffe und Fertighäuser bekäme er in letzter Zeit viele Anfragen von Bauherren, sagt Reyl, die an der deutsch-polnischen Grenze ein Haus errichten wollen. Deshalb sei die Kooperationsbörse in der IHK eine gute Möglichkeit, um nach polnischen Architekten und Planern zu suchen. Denn die von einem deutschen Architekten errechnete Statik eines Hauses, die in Berlin anerkannt sei, müsse ansonsten in Polen nochmals überprüft werden. Eine halbe Stunde hatte der Potsdamer Unternehmer Zeit, sich über eine Dolmetscherin mit dem möglichen polnischen Geschäftspartner zu unterhalten. „Über Preise haben wir noch nicht gesprochen“, sagt Reyl, „aber ich werde den Firmensitz in Polen besuchen“. Wenn das polnische Unternehmen einen guten Eindruck macht, könne mit den Vertragsverhandlungen begonnen werden. Mit 23 polnischen Unternehmern aus der Grenzwojewodschaft Lubuskie (Lebuser Land) ist derzeit die größte Delegation dieser Art in Potsdam, um sich vor Ort über den Zugang zum deutschen Markt zu informieren. Die polnischen Unternehmen repräsentieren eine große Branchenvielfalt: Von Stahlbaufirmen über Brauereien bis zu Transportunternehmen. Nach einem Einführungsseminar, bei dem über Chancen und Risiken auf dem deutschen Markt informiert wurde, steht für die polnischen Gäste auch eine Besichtigung der Zweigniederlassung von eBay im Gewerbepark Dreilinden auf dem Programm. Das bekannteste Internet-Auktionshaus ist in Polen noch nicht am Markt. Vom bereits bestehenden wirtschaftlichen Austausch zwischen Polen und Brandenburg sprach IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Egenter in seiner Eröffnungsrede. In Brandenburg unterhalten mehr als 1000 mittelständische Unternehmen Geschäftskontakte mit dem östlichen Nachbarland, im Bezirk der IHK Potsdam (Westbrandenburg) sind es allein 517. Polen gilt als der größte europäische Außenhandelspartner für Brandenburg. Der Warenverkehr zwischen dem Nachbarland im Osten und Brandenburg sei schon im Jahr 2003 stetig angewachsen, sagte Egenter: Demnach seien vergangenes Jahr brandenburgische Waren im Wert von 456 Millionen Euro exportiert worden, was einer Steigerung von drei Prozent entspricht. Dagegen stieg der Import aus Polen (617 Millionen Euro) um 16 Prozent zum Vorjahr. Mit dem EU-Beitritt Polens zum 1. Mai dieses Jahres erwartet die IHK Potsdam einen weiteren deutlichen Zuwachs im gegenseitigen Handel.
Karsten Sawalski
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