Brandenburg: Pressesprecher Brandenburgs war Stasi-Spitzel
Brandenburg/Havel - Der langjährige Pressesprecher der Stadt Brandenburg/Havel, Norbert Plaul, war offenbar ein Stasi-Spitzel. Wie die Stadt mitteilte, habe Plaul seine Tätigkeit für das frühere Ministerium der Staatssicherheit (MfS) der DDR eingeräumt.
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Brandenburg/Havel - Der langjährige Pressesprecher der Stadt Brandenburg/Havel, Norbert Plaul, war offenbar ein Stasi-Spitzel. Wie die Stadt mitteilte, habe Plaul seine Tätigkeit für das frühere Ministerium der Staatssicherheit (MfS) der DDR eingeräumt. Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) habe am Dienstag von dem Fall erfahren. Sie habe Plaul daraufhin mitgeteilt, dass eine weitere Beschäftigung als Pressesprecher nicht möglich sei. Plaul habe um Entbindung von seiner Funktion gebeten und sei auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden, hieß es weiter. Bei einer Einzelfallprüfung werde nun entschieden, ob und gegebenenfalls in welcher Weise ein Arbeitsverhältnis in der Stadtverwaltung fortgeführt werden könne. Ob weitere Fälle in der Verwaltung der Stadt Brandenburg vorliegen, wird den Angaben zufolge „auf der Grundlage des geltenden Rechts geprüft“.
Am 21. September 1988 soll sich Plaul nach Angaben der „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe) selbst zu einer Zusammenarbeit mit der Stasi verpflichtet haben. Unter dem Decknamen „Karl“ habe er als Mitarbeiter der DDR-Botschaft im polnischen Warschau Wirtschaftsberichte weitergegeben.
Mit Plaul ist bereits der dritte Stasi-Fall in der Stadt Brandenburg seit Anfang des Jahres bekanntgeworden. Zuvor hatten bereits die SPD-Stadtverordneten Thomas Reichel und Dirk Stieger Stasi-Tätigkeiten eingeräumt und ihre politischen Mandate aufgegeben. ddp
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