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Brandenburg: Professoren wollen Hochschulfusion stoppen

Ein Volksbegehren von Gegnern der Verschmelzung war gescheitert

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Cottbus - In einem Protestbrief haben 69 Cottbuser Professoren die rot-rote Landesregierung zum Stopp des Fusionsprozesses der beiden Lausitzer Hochschulen aufgefordert. Das vom Landtag im Januar beschlossene Fusionsgesetz solle bis zu einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ausgesetzt werden, erklärten die Hochschullehrer nach Angaben der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) vom Dienstag.

Mitte Oktober war ein Volksbegehren von Gegnern der Hochschulfusion gescheitert.

Seit der am 1. Juli vollzogenen Verschmelzung sei die Lage der beiden Hochschulen deprimierend, kritisierten die Professoren. Die alten Senate der Hochschulen müssten wieder eingesetzt werden. Um selbst eingreifen zu können, habe die Landesregierung die radikalste Form einer Fusion gewählt, bei der die Hochschulautonomie zeitweilig ausgesetzt werde. So dürfe der zum 1. Juli eingesetzte Gründungsbeauftragte Birger Hendriks keine für die Wissenschaft wichtigen Entscheidungen treffen.

Wie Hendriks auf Anfrage betonte, befindet sich die BTU Cottbus-Senftenberg derzeit auf einem „sehr guten Weg der Neukonstituierung“. „Wir haben gerade einen Gründungssenat und den erweiterten Gründungssenat gewählt“, erläuterte er. Diese Gremien würden sich im November konstituieren. „Zudem beginnen wir in mehreren Bereichen mit der Planung der neuen Strukturen, um insbesondere die Besetzung von Professuren und Mitarbeiterstellen einzuleiten.“ Die Fakultäten erhielten in diesem Jahr zusätzlich 1,2 Millionen Euro.

Das Protestpapier wurde von zwei Dritteln der Cottbuser Professoren unterzeichnet. Die neue BTU in Cottbus und Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) hat zurzeit 228 Professorenstellen. Der Wissenschaftliche Beirat der Hochschulregion Lausitz empfiehlt für die neue BTU nur noch 150 Professuren, will diese dafür aber finanziell besser ausstatten. Darüber entscheiden die neu gewählten Gremien. dpa

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