Brandenburg: Proteste gehen weiter
Charité-Ärzte heute vor dem Bundeskanzleramt
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Berlin - Mit vielfältigen Protestaktionen haben Klinikärzte der Berliner Charité gestern ihren einwöchigen Streik fortgesetzt. Rund 200 Demonstranten zogen gegen Mittag mit Plakaten vom Potsdamer Platz in Richtung Kurfürstendamm und suchten dabei das Gespräch mit den Berlinern. „Einige von uns sind auch als Fensterputzer unterwegs oder säubern Autoscheiben“, berichtete Olaf Guckelberger, Sprecher der Ärzteinitiative. Vor dem Bettenhochhaus der Charité in Mitte harrte eine Streikwache in der Kälte aus. Rückendeckung erhielten die Mediziner inzwischen von der Berliner CDU. „Ärzte und Pflegepersonal werden offensichtlich nicht wie Leistungsträger behandelt, sondern wie Tagelöhner“, teilte der gesundheitspolitische Sprecher Mario Czaja am Dienstag mit. Auch die vom Senat aufgezwungene Umstrukturierung der Charité drohe aus dem Vorzeigebetrieb der Hauptstadt ein Uniklinikum zweiter Klasse zu machen. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind die Krankenhäuser der Hauptstadt trotz ihres Sparkurses die teuersten in Deutschland. Eine durchschnittliche Patienten-Behandlung kostete 2004 rund 3929 Euro. Der Durchschnittswert für deutsche Kliniken lag bei 3350 Euro.
Heute planen die streikenden Berliner Ärzte einen großen Protestzug vom Virchow-Klinikum zum Bundeskanzleramt. Die Mediziner wollen mit ihrem Streik bessere Arbeitsbedingungen, Bezahlung von Überstunden und längerfristige Verträge durchsetzen. dpa
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