Brandenburg: Psychologen begutachten Verdächtigen
Potsdam – Im Fall der in einem Auto verbrannten Kinder wachsen bei den Ermittlern die Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des 40-jährigen Vaters. Der wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzende Däne Peter R.
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Potsdam – Im Fall der in einem Auto verbrannten Kinder wachsen bei den Ermittlern die Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des 40-jährigen Vaters. Der wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzende Däne Peter R. soll auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Potsdam nun von Psychologen begutachtet werden. Das erfuhr diese Zeitung aus Ermittlerkreisen. Damit soll geklärt werden, ob der Mann überhaupt schuldfähig ist. Sollte er es nicht sein, würde erst gar keine Anklage wegen zweifachen Mordes erhoben, sondern möglicherweise ein anderes Verfahren gewählt - etwa die Unterbringung in eine psychiatrische Anstalt.
Wie berichtet waren die Kinder Mitte August in dem Wagen, der in einem Waldstück bei Börnicke (Havelland) abgestellt war, bei lebendigem Leibe verbrannt. Der 40-jährige Vater steht unter dringendem Mordverdacht. Denn den beiden Kindern Line Sofie (9) und Marlene Marie (10) wurde ein Schlafmittel verabreicht, bevor sie in den Flammen des brennenden Wagens umkamen. Das ergab eine toxikologische Untersuchung und die Obduktion der Leichen.
Der Däne hatte den Hergang dagegen als Unfall dargestellt. Der selbst mit Brandwunden an Gesicht und Händen schwer verletzte Mann war an der Autobahn 24 umhergeirrt, die alarmierte Polizei hatte er zu dem ausgebrannte Autowrack mit den beiden Leichen geführt.
Ein Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau um die beiden Kinder Line Sofie (9) und Marlene Marie (10) gilt als Grund für die Tat. Dänische Medien hatten bereits kurz nach dem Vorfall über eine Familientragödie berichtet. Demnach hatte sich die Mutter der Mädchen vor einem Jahr von Peter R. getrennt. Hinweise auf eine Verzweiflungstat gab es aber bislang nicht. Alexander Fröhlich
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