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Arm dran. Wärmeflaschenbezüge dienen als Kratzschutz.

© Anna Ringle

Brandenburg: Pulli-Pakete für Kratz-Kater Schmidtchen Unklar, warum das Tierheim-Tier krank ist

Forst - Post für „Schmidtchen“: Der Kater aus Brandenburg bekommt zurzeit viele Pakete aus ganz Deutschland. In den Kartons sind Wärmflaschenüberzüge.

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Forst - Post für „Schmidtchen“: Der Kater aus Brandenburg bekommt zurzeit viele Pakete aus ganz Deutschland. In den Kartons sind Wärmflaschenüberzüge. Kater „Schmidtchen“ trägt sie als Rollkragen-Pullis. Das acht Jahre alte Tier leidet an einer Krankheit und hat deshalb Juckreiz. Die Kleidung soll verhindern, dass er sich wund kratzt.

Weil „Schmidtchen“ einen hohen Pulli-Verschleiß hat, kam das Tierheim, in dem er lebt, kürzlich in Bedrängnis. Auf die Schnelle gab es im Sommer keinen Nachschub in den Geschäften, wie Leiterin Karen Schulze sagt. Doch dann startete das Tierheim in Forst an der Grenze zu Polen einen Aufruf im Internet. Seither trudelt viel Post für den schwarz-weißen Kater ein. Die Absender stammen laut Schulze unter anderem aus Bayern, Sachsen, Berlin und Brandenburg. Zuerst hatte die „Lausitzer Rundschau“ über den Kratz-Kater berichtet.

Rund ein Dutzend Wärmflaschenüberzüge sind schon zusammengekommen. „Schmidtchen kann jeden Tag ein anderes Design tragen“, sagt Schulze. Da wären: Hellblau mit Pinguin-Motiv, bunte Querstreifen oder Rentiere auf grau-weißem Hintergrund. Die Mitarbeiter des Tierheims schneiden die Überzüge unten auf, in die Mitte kommen noch zwei Löcher für die Vorderbeine. „Das perfekte Schmidtchen-Modell“, so bezeichnet Schulze die gebastelten Rollkragen-Pullis.

Der ruhige Kater mit den grünen Augen hat mittlerweile schon richtige Fans. Eine Frau aus Bonn schickte laut Schulze homöopathische Mittel gegen seine Krankheit. Und in Forst gibt es eine Frau, die das „Schmidtchen-Modell“ nachgestrickt hat. „Sie kam davor her und hat alles genau ausgemessen“, sagt die Tierheimleiterin.

Jeden Tag kleiden die Mitarbeiter den Kater, der die Anzüge auch nachts trägt, neu ein. „Das ist für ihn wahrscheinlich auch angenehmer, als wenn er so ein verschwitztes Teil über mehrere Tage anziehen muss“, sagt Schulze. An seinem Gehege hängen zwei gewaschene Pullis zum Trocknen. Meistens trägt das Tier neben der Kleidung noch einen speziellen Halsschutz.

„Schmidtchen“, der ausgerechnet auch noch Diabetes hat und bis vor kurzem gespritzt werden musste, kam im Mai vergangenen Jahres in das Tierheim. Die Hauskatze wurde in der Nähe in einer Lebendfalle eingefangen und dann hergebracht, wie Schulze berichtet. Seither wurde gerätselt, was „Schmidtchen“ wegen der Wunden am Körper plagt.

„Wir dachten erst, es waren Katerkämpfe, doch dann merkten wir: Er kratzt und kratzt und kratzt“, berichtet sie. Die Tierheimmitarbeiter gingen zu Tierärzten, seither gibt es Therapien. Schulze hofft, dass Kater „Schmidtchen“ wieder gesund wird – bis dahin kommen die Pullis zum Einsatz. Anna Ringle

Anna Ringle

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