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Brandenburg: Rabbiner stützen Pläne für Fakultät Neues Zentrum in Potsdam für ganz Europa

Berlin - Die Allgemeine Rabbinerkonferenz (ARK) hat sich für eine jüdisch-theologische Fakultät an der Universität Potsdam ausgesprochen und die Hilfszusage von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) begrüßt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam könne die international anerkannte Ausbildung liberaler Rabbiner fortgeführt werden, erklärte die ARK.

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Berlin - Die Allgemeine Rabbinerkonferenz (ARK) hat sich für eine jüdisch-theologische Fakultät an der Universität Potsdam ausgesprochen und die Hilfszusage von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) begrüßt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam könne die international anerkannte Ausbildung liberaler Rabbiner fortgeführt werden, erklärte die ARK. Für die Ausbildung konservativer Rabbiner habe die „Ziegler School of Rabbinic Studies“ der „American Jewish University Los Angeles“ mitgeteilt, sich mit einem europäischen Ableger im Rahmen des Zentrums für jüdische Studien Berlin-Brandenburg an diese Fakultät anzuschließen. Damit werde eine Lücke für ganz Europa geschlossen. „Zusammen mit der orthodoxen Rabbinerausbildung am Rabbinerseminar zu Berlin wären damit in Deutschland alle Strömungen adäquat berücksichtigt“, so die ARK. Die Einrichtung eines übergreifenden Zentrums für jüdische Studien Berlin-Brandenburg durch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) biete dafür „einen hervorragenden Rahmen“, hieß es.

Zentrale Einrichtung der neuen Fakultät soll das Abraham-Geiger-Kolleg sein, an dem bereits seit Jahren Rabbiner ausgebildet werden. Der Rektor des Kollegs, Walter Homolka, drängt – wie PNN berichteten – aber auf eine zügige Entscheidung der brandenburgischen Landesregierung zur Fakultätsgründung und droht sogar mit dem Wegzug etwa nach Bayern. Vom 21. bis 24. November soll es dort ein Sondierungsgespräch an der Universität Erlangen geben. Wissenschaftsministerin Kunst hatte sich deshalb am Dienstag grundsätzlich zur Gründung einer neuen jüdisch-theologischen Fakultät an der Universität Potsdam bekannt: „Wir stehen hinter der Idee.“ Kunst schloss nicht aus, dass die Fakultät bis Ende 2012 gegründet werden kann.

Für das Zentrum für Jüdische Studien unter dem Dach der Universitäten Berlin und Brandenburg will der Bund 4,3 Millionen Euro geben. Dort sollen künftig die beiden großen Strömungen des Judentums, liberal und konservativ, vertreten sein, weshalb das Zentrum unter Fachleuten als einzigartig in Europa gilt. Hintergrund für die Pläne ist die vom Bund angestrebte Gleichstellung der Imam- und der Rabbinerausbildung mit den christlichen Theologien auf Ebene der Hochschulen in Deutschland. Der Wissenschaftsrat, die Rabbinerkonferenz und die Kultusministerkonferenz haben sich für den Standort Potsdam ausgesprochen. axf

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