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Brandenburg: Rathaus der Flüchtlinge

Neue Notunterkunft in Wilmersdorf eröffnet

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Berlin - Schneller als erwartet wird das ehemalige Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz zur Notunterkunft für rund 500 Flüchtlinge: Bereits am Freitagabend wollte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) dort den Betrieb aufnehmen, wie eine Mitarbeiterin auf Nachfrage bestätigte. Mit den Vorbereitungen habe man im Laufe des Nachmittags begonnen, hieß es. Weil es in dem leer stehenden Bürogebäude nur relativ kleine Toilettenräume gibt, sollten Zelte mit Duschen in einem Hof aufgestellt werden. Sanitärcontainer kommen dagegen nicht infrage, weil sie nicht durch die schmale Zufahrt passen würden.

Nach Kenntnis der SPD-Sozialpolitikerin und stellvertretenden BVV-Vorsteherin Annegret Hansen hatte es vormittags eine Begehung mit Vertretern des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) und des ASB gegeben. Auch Bezirksbaustadtrat Marc Schulte (SPD) soll dabei gewesen sein. Allerdings ist das Bezirksamt nicht für die Unterbringung der Asylbewerber zuständig, abgesehen davon, dass die Bauaufsicht die Einhaltung der Brandschutzvorschriften überwacht.

Im Dezember vorigen Jahres hatte Charlottenburg-Wilmersdorf seine Amtsräume in dem denkmalgeschützten Altbau aus den 1950er-Jahren geräumt. Der Auszug sollte den Bezirkshaushalt entlasten, Behörden zogen um ins benachbarte Dienstgebäude am Hohenzollerndamm oder ins Rathaus Charlottenburg. Das aufgegebene Rathaus wird nun vom landeseigenen Berliner Immobilienmanagement (BIM) verwaltet.

Sozialsenator Mario Czaja hatte am Dienstag bereits angekündigt, die Notunterkunft werde „zeitnah“ eröffnen. Wie lange sie in Betrieb bleiben soll, war jedoch noch nicht zu erfahren. Eigentlich sollten die Räume im Ex-Rathaus modernisiert werden, damit im Laufe der kommenden Jahre der Landesrechnungshof und das Landesarbeitsgericht einziehen können. Noch hatte der Umbau allerdings gar nicht begonnen. Stefan Evers, Vize-Vorsitzender der Berliner CDU-Fraktion, hat zum Konzept des Flüchtlingsheims soeben eine schriftliche Anfrage an den Berliner Senat gestellt, mit der Antwort ist aber erst in zwei Wochen zu rechnen.

Unterdessen lädt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf alle interessierten Bürger zu einer Einwohnerversammlung ein (Mittwoch, 19. August, ab 20 Uhr im Gemeindesaal der Auenkirche, Wilhelmsaue 118a). Cay Dobberke

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