Brandenburg: Razzia bei Autoschiebern in Brandenburg
Dannenwalde/Potsdam - In einem Autowrack läuft noch das Radio. Andere zerlegte Wagen stehen in der Lagerhalle.
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Dannenwalde/Potsdam - In einem Autowrack läuft noch das Radio. Andere zerlegte Wagen stehen in der Lagerhalle. Einzelteile lehnen an den Wänden oder liegen auf dem Boden: Türen, Fenster, Sitze, Motorteile, dazwischen eine blaue Parkscheibe. Mit ihrer Razzia am Dienstagmorgen haben Polizisten die Mitarbeiter der Lagerhalle in Dannenwalde (Oberhavel) rund 70 Kilometer nördlich von Berlin überrascht. Der Verdacht: Diebstahl und gewerbsmäßige Bandenhehlerei. Zur gleichen Zeit sind Beamte in 23 weiteren Orten Brandenburgs, Berlins, Mecklenburg-Vorpommerns und Nordrhein-Westfalens im Einsatz.
Bei den Durchsuchungen nehmen sie zwei Männer im Alter von 31 und 35 Jahren in Menz und Zehdenick (Oberhavel) fest. Für die Polizei steht fest: „Das ist einer der größten Funde im Land Brandenburg in jüngerer Vergangenheit.“ Die gefundene Beute – meist Autos und Motorräder – habe einen Wert von rund einer halben Million Euro, sagt ein Sprecher. „Die beiden Männer werden vernommen“, sagt Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper in Neuruppin. Haftanträge seien gestellt worden. Eine Entscheidung werde für den Mittwoch erwartet.
Rund 200 Beamte waren in den vier Bundesländern im Einsatz und durchsuchten Garagen, Wohnungen und Hallen. Die meisten der 24 Objekte durchforsten die Beamten in Nordbrandenburg um Gransee und Zehdenick (Oberhavel).
Laut Polizeipräsidium in Potsdam gab es im vergangenen Jahr 3355 Fälle von Autodiebstahl in Brandenburg. Wie die Ermittler auf die mutmaßliche Bande kamen, will die Polizei nicht sagen. Nur so viel: „Seit Sommer 2012 wird ermittelt.“ Die Täter sollen die Autos auseinandergeschraubt und das Internet zum Verkauf genutzt haben, wie es hieß. Leticia Witte
Leticia Witte
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