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Brandenburg: Razzia wegen Kinderpornografie

Auch sieben Wohnungen in Brandenburg durchsucht. Verdächtige zwischen 21 und 60 Jahren alt

Von Matthias Matern

Stand:

Potsdam / Frankfurt/Main - Bei einer bundesweiten Razzia wegen Kinderpornografie haben Ermittler auch sieben Wohnungen im Land Brandenburg durchsucht. Gegen einen 49-Jährigen Beschuldigten aus Nordrhein-Westfalen, drei Berliner im Alter von 37, 46 und 49 Jahren sowie einen 47-jährigen Niedersachsen bestehe sogar der Verdacht „des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern“, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt / Main am Mittwoch in Frankfurt erklärte. Bei der Aktion am Dienstagmorgen gegen sechs Uhr, an der sich mehr als 500 Beamte verschiedener Länderpolizeien beteiligt hatten, wurden den Angaben zufolge insgesamt die Wohnungen von 115 Tatverdächtigen durchsucht.

Wie viele der Tatverdächtigen aus Brandenburg stammen, blieb am Mittwoch offen. Auch zur Lage der durchsuchten Wohnungen im Land machte die Generalstaatsanwaltschaft mit Verweis aus die Persönlichkeitsrechte der Beschuldigten und die Schwere der Vorwürfe keine Angaben. Da unter den insgesamt 125 durchsuchten Objekten den Angaben zufolge auch mehrere Zweitwohnungen von unter Verdacht stehenden Personen waren, kann die Zahl der Beschuldigten aus Brandenburg auch geringer sein als die der im Land kontrollierten Wohnungen.

Laut Generalstaatsanwaltschaft sind die Verdächtigen im Alter zwischen 21 und 60 Jahren. Über zwei geschlossene Benutzergruppen eines bei männlichen Homosexuellen bekannten sozialen Netzwerks sollen die Beschuldigten zum einen Kontakt zu Gleichgesinnten gesucht sowie kinderpornografische Bilder und Videos getauscht haben. Zum anderen sollen sie über das Forum auch Tipps gegeben haben, wie man beispielsweise Kontakt zu Kindern herstelle. Festnahmen habe es bisher allerdings nicht gegeben, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle von der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft.

Aufmerksam geworden waren die Ermittler auf den Fall durch einen anonymen Hinweis, wie es hieß. Die meisten Wohnungen wurden laut Generalstaatsanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen (29) durchsucht, in Bayern waren es vierzehn, in Hessen dreizehn, in Sachsen neun und in Mecklenburg-Vorpommern fünf. In Berlin wurden den Angaben zufolge 26 Objekte durchsucht, laut der „Berliner Morgenpost“ in den Bezirken Reinickendorf, Mitte, Wedding, Tiergarten, Zehlendorf, Schöneberg, Kreuzberg, Friedrichshain, Lichtenberg, Treptow, Charlottenburg und Wilmersdorf. Laut „Bild“-Zeitung sollen in Berlin auch mehrere Kinder in Begleitung von Zivilbeamten in das dortige Gebäude der Mordkommission gebracht worden sein. Ob es sich dabei um mögliche Opfer gehandelt hat, blieb gestern offen.

Bei der Razzia konnte die Polizei eigenen Angaben zufolge bundesweit „umfangreiches Beweismaterial“ beschlagnahmen. Sichergestellt wurden demnach 260 Computer, 850 externe Speichermedien wie Festplatten, 150 mobile Geräte wie Tablets und Smartphones und rund 7500 CDs oder DVDs.

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