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Affäre um Thomas Braune: RBB-Intendantin hält Diskussion um Einflussnahme des Regierungssprechers für beendet
Sie hatte den Anruf von Regierungssprecher Thomas Braune dem höchsten Kontrollgremium des RBB verschwiegen - vier Monate lang. Jetzt hält Intendantin Dagmar Reim die Debatte um die Einflussnahme Braunes auf den Sender für beendet.
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Potsdam - RBB-Intendantin Dagmar Reim hält die Diskussion um eine mögliche Einflussnahme des brandenburgischen Regierungssprechers auf einen Fernsehbeitrag für ausgestanden. Im Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe) verneinte Reim die Frage, ob das zehnjährige Jubiläum der Sendergründung in diesen Tagen von der Affäre überschattet werde. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) habe sich in dieser Diskussion "ernsthaft überprüft". "Wir müssen keine Konsequenzen ziehen", sagte Reim.
Die Mechanismen, die im Sender für derlei Auseinandersetzungen vorgesehen sind, hätten "vorzüglich funktioniert", sagte Reim, die im Mai zugleich ihre dritte Amtszeit als Intendantin der Zweiländeranstalt antritt. Reim sagte weiter zu der Affäre: "Da wurde aus einer Mücke ein Elefant gemacht." Grundsätzlich sei man in dem Sender schon der Ansicht, dass man seinem Gegenüber ankündigt, dass man ein Interview führen will. "Ausnahmen bestätigen die Regel", fügte Reim hinzu.
Hintergrund ist ein Fernsehbeitrag mit Sequenzen von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) zur geplatzten Flughafeneröffnung. Der RBB hatte im Mai 2012 nach zwei Anrufen von Brandenburgs Regierungssprecher Thomas Braune den bereits gesendeten Nachrichtenbeitrag für eine spätere Nachrichtensendung geändert. Braune hatte beanstandet, dass für Platzeck nicht erkennbar gewesen sei, dass seine Äußerungen aufgezeichnet werden. Unlängst war daraufhin eine lebhafte Debatte über eine mögliche politische Einflussnahme auf den Sender in Gang gekommen. (epd)
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