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Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg hat der Anruf des Regierungssprechers Thomas Braune für interne Debatten gesorgt.

© dpa

Braune-Affäre: RBB-Intendantin nimmt Reporter in Schutz

Der Beitrag eines rbb-Journalisten war vor einem Jahr nach einem Anruf von Brandenburgs Regierungssprechers Thomas Braune geändert worden. Bei einer Belegschaftsversammlung des Rundfunk Berlin-Brandenburg stellt sich die Intendantin vor den Reporter.

Stand:

Berlin - Im Streit um einen RBB-Beitrag zur gescheiterten Eröffnung des neuen Berliner Flughafens hat sich die Senderintendantin Dagmar Reim hinter den TV-Reporter gestellt. Dessen Verhalten sei "völlig in Ordnung" gewesen, sagte die Chefin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) nach epd-Informationen am Dienstag in Berlin bei einer Belegschaftsversammlung. Rückendeckung erhielt auch Chefredakteur Christoph Singelnstein.

In dem RBB-Beitrag vom Mai 2012 zur gescheiterten Eröffnung des neuen Berliner Flughafens hatte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ungehalten auf eine Reporterfrage reagiert. Nach einem Anruf von Regierungssprecher Thomas Braune bei Singelnstein wurde der Beitrag für die folgende Nachrichtensendung geändert.

Später bekannte der Chefredakteur gegenüber dem Redakteursausschuss, dass dies möglicherweise ein Fehler gewesen sei. Braune hatte dem RBB-Reporter unlautere Methoden bei seiner Berichterstattung vorgeworfen, dies am Montag aber in einem Brief an die brandenburgische Landespressekonferenz zurückgenommen.

In der Belegschaftsversammlung habe Reim unterstrichen, dass sie die Unabhängigkeit des Senders keineswegs gefährdet sehe, sagte RBB-Sprecher Justus Demmer dem epd. Sie erwarte, dass alle Mitarbeiter dafür einträten, wie das bereits in den vergangenen Jahren der Fall gewesen sei.

Öffentlich wolle sich die Intendantin bei der nächsten Rundfunkratssitzung am 11. April zu dem Fall äußern, kündigte Demmer an. Am Mittwoch will sich der Hauptausschuss des brandenburgischen Landtags in einer Sondersitzung damit beschäftigen. Derweil wächst bei den Mitarbeitern des Senders die Sorge, dass der Fall landespolitisch instrumentalisiert werden könnte. Die Diskussion bei der Belegschaftsversammlung, an der rund 400 von insgesamt 3.200 Mitarbeiter teilnahmen, bezeichnete der RBB-Sprecher als "kritisch, aber ausgesprochen sachlich". (epd)

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