Brandenburg: Rehaklinik: Patientin missbraucht? Landeskriminalamt hat Ermittlungen eingeleitet

Eine wehrlose Patientin ist in einer Rehaklinik in Kladow möglicherweise Opfer eines Sexualstraftäters geworden. „Das Landeskriminalamt ermittelt wegen des Anfangsverdachtes des sexuellen Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Person“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochnachmittag.

Der Leiter der am Kladower Damm gelegenen Rehaklinik teilte am Mittwochabend in einer Erklärung mit, dass Mitarbeiter des Pflegedienstes Anzeichen eines möglichen sexuellen Missbrauchs an der Patientin entdeckt hätten. Die Klinikleitung sei am Dienstag informiert worden. In Absprache mit dem Ärztlichen Direktor der Klinik sei die Patientin durch eine Gynäkologin beurteilt worden; parallel dazu habe man die Ermittlungsbehörden verständigt.

Sowohl Polizei als auch Klinikleitung wiesen ausdrücklich darauf hin, dass noch nicht abschließend geklärt sei, ob die Patientin tatsächlich sexuell missbraucht wurde. Erst nach dem Abschluss der Untersuchungen könne man mit Sicherheit sagen, ob sich ein Übergriff ereignet habe. Auch sei noch unklar, wer die Tat verübt haben könnte. Unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen und wegen der gebotenen Rücksichtnahme auf die Patientin könnten keine weiteren Angaben zum Ablauf der Geschehnisse oder zur Identität der Patientin gemacht werden. Der Leiter der Rehaklinik teilte mit, dass das Hauptaugenmerk nun der Patientin gelte. Medizinisch wie pflegerisch werde alles Notwendige getan.

In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Missbrauchsvorwürfen an Berliner Krankenhäusern. So wurde ein ehemaliger Kinderpfleger im Mai 2012 zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, weil er sich auf der Intensivstation der Kinderklinik in Berlin-Buch an drei Jungen im Alter zwischen sechs und neun Jahren vergangen hatte. Auch an der Charité waren im selben Jahr Missbrauchsvorwürfe laut geworden; ein Ermittlungsverfahren wurde jedoch eingestellt. Timo Kather