zum Hauptinhalt

Brandenburg: Rekrutengelöbnis im Bendlerblock

1000 Polizisten und hunderte Feldjäger im Einsatz Bundesregierung gedachte der NS-Opfer

Stand:

1000 Polizisten und hunderte Feldjäger im Einsatz Bundesregierung gedachte der NS-Opfer Berlin - Geschützt durch 1000 Polizisten und mehrere hundert Feldjäger der Bundeswehr begann gestern Abend das traditionelle Rekrutengelöbnis auf dem Appellplatz am Verteidigungsministerium. 320 Rekruten sollten sich in der Zeremonie zu ihren Pflichten bekennen: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Gegen das Gelöbnis begann gegen 17 Uhr am Bahnhof Friedrichstraße eine Demonstration von Militärgegnern, die am Abend in die Nähe des Bendlerblocks führen sollte. Bis Redaktionsschluss gab es keine Zwischenfälle. Die Störer mussten mehrere hundert Meter Abstand halten, die Polizei hatte ein regelrechtes Sperrgebiet um den Bendlerblock errichtet. Trotzdem galt auch dieses Gelöbnis als „öffentlich“. Die etwa 2000 Ehrengäste, Verwandte und Freunde gelten als „Öffentlichkeit“. Die ersten Gelöbnisse in Berlin hatte es 1996 und 1998 am Roten Rathaus und am Schloss Charlottenburg gegeben – begleitet von massiven Protesten. 1999 fand das Gelöbnis erstmals an einem 20. Juli – dem Jahrestag des Attentates auf Hitler – am Bendlerblock statt, ein Jahr später bereits erklärte der damalige Verteidigungsminister Scharping dies zur Tradition. Der heutige Verteidigungsminister Peter Struck sieht in dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 ein entscheidendes Erbe für die Bundeswehr im Kampf um Würde und Ehre Deutschlands. In einer Rede zum traditionellen Gelöbnis am Abend des Jahrestags des missglückten Anschlags auf Hitler erklärte der SPD-Politiker: „Die Männer und Frauen des 20. Juli haben für das Recht sowie für die Würde und Ehre unseres Landes gekämpft. Diese Ziele des militärischen Widerstands sind verpflichtend und daher eine entscheidende Traditionslinie der Bundeswehr.“ Als Staatsgast war am Mittwoch Norwegens Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik mit 150 norwegischen Soldaten der königlichen Garde geladen. Ort des Gelöbnisses der mehreren hundert Rekruten ist seit 1999 der Sitz des Verteidigungsministeriums unweit des Bendlerblocks in Berlin. Im Innenhof wurden in der Nacht zum 21. Juli 1944 die Widerständler General Friedrich Olbricht, Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Oberleutnant Werner von Haeften erschossen. Die Bundesregierung gedachte der Opfer des Nationalsozialismus an der Gedenkstätte im Ehrenhof des Bendlerblocks. An der Zeremonie nahmen unter anderen Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, Verteidigungsminister Peter Struck sowie Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (alle SPD) teil. dpa/Ha

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })