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Folgen des Braunkohlebergbaus: Rettungsaktion: Spree wird entockert
Bei einem Krisentreffen zur braunen Spree kündigt Platzeck Retuungsmaßnahmen an. Der bundeseigene Bergbausanierer für ehemalige DDR-Tagebaue startet ein Millionen-Programm für 2013/2014.
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Potsdam - Ab jetzt wird die braune Spree entockert. Die seit Monaten überfällige Rettungsaktion zum Schutz des Spreewaldes vor der schlammigen, rostroten Spree und ihrer Zuflüsse läuft jetzt an. Das hat Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Freitag nach einem Krisentreffen mit dem Aktionsbündnis „Klare Spree“ allen zuständigen Behörden und dem bundeseigenen Bergbausanierer für ehemalige DDR-Tagebaue (LMBV) in Potsdam mitgeteilt. Das Aktionsbündnis, das seit Monaten Alarm geschlagen hatte, reagierte erleichtert. „Was passiert ist, hätte nicht passieren dürfen. Aber unser Ruf wurde jetzt endlich erhört“, sagte Sprecherin Isabell Hiekel. Denn das Sofortprogramm gehe weitgehend auf eigene Vorschläge zurück.
Allein in den Jahren 2013/2014 wird die LMBV nach Angaben ihres Vorstandschefs Mahmut Kuyumcu neun Millionen Euro ausgeben, um die Eisenfracht – sie löst die Färbung aus – in der Spree und den anderen kleineren Zuflüssen des Spreewaldes zu verringern. Konkret sollen ab März die mit Eisenschlamm bereits extrem verseuchten Spreewaldzuflüsse Wudritz – betroffen ist die Ragower Kahnfahrt – und das Greifenhainer Fließ ausgebaggert werden. Der Schlabendorfer See, zurzeit mit seinem eisenhaltigen Wasser ein Säurebecken und damit eine Ursache für den Dreck in der Wudritz, wird per Schiff bekalkt. Das führt dazu, dass sich Eisenhydroxid bildet, auf dem Boden absetzt und nicht weiter Richtung Spreewald fließen kann. Das war eine Hauptforderung des Aktionsbündnisses. Bisherige billigere Pläne der LMBV, das Wasser in einen intakten Nachbarsee abzuleiten und diesen zu verschmutzen, sind vom Tisch.
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