Brandenburg: Rock an der Rollbahn
Bloc Party spielten exklusiv im Flughafen Tempelhof
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Für diesen Flug musste man früh einchecken – mehr als 24 Stunden vor geplanter Abflugzeit gab es eine Mail mit dem Boarding Pass. Das Musikmagazin „Intro“ hatte am Donnerstagabend zu einem exklusiven Konzert von Bloc Party geladen – in der „AirbaseOne“, dem Restaurant im Flughafen Tempelhof mit Blick auf das Rollfeld. Eine Woche vor dem allerletzten Abflug in Tempelhof und einen Tag, bevor „Intimacy“, das dritte Album der Londoner Band ganz oldschool in physischer Form auf den Markt kommt.
Bloc Party kommen gerne nach Berlin. Schlagzeuger Matt Tong hat hier seinen Wohnsitz, auf ihrem zweiten Album haben sie einen Song Kreuzberg gewidmet. Und 300 Passagiere durften miterleben, wie sich die Band um Sänger Kele Okereke freute, wieder in der Stadt zu sein. Mit „One Month Off“, einem Song vom neuen Album, beginnen sie gewohnt druckvoll, gar nicht intim. Sie wollen die Leute tanzen sehen . Schon früh wird klar: Wer eine gewöhnliche Record Release Party erwartet hatte, lag falsch. Mit großer Spielfreude mixt die Band Songs ihrer drei Alben. Und es sind vor allem die klassischen Stücke wie „Banquet“, mit den hohen, scharfen, flirrenden Gitarren, grundiert mit federnden Basslinien, die das größte Entzücken im Publikum hervorrufen. Sänger Kele Okereke mit seiner wie immer etwas heiseren Stimme macht einen kleinen Ausflug ins Publikum, derweil Matt Tong mit freiem Oberkörper auf sein Schlagzeug eindrischt und beeindruckendes Brusthaar vorweisen kann.
Mit „Helicopter“, dem Dancefloorkracher, verschwindet die Band schließlich von der Bühne. Und für die Passagiere, die den Flug verpasst haben: Im Februar kommt die Band wieder, dann in die Columbiahalle – gleich gegenüber vom Flughafen Tempelhof.Patricia Wolf
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