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Brandenburg: Rückkehr ausgeschlossen
Fischadler aus Storkow in Westafrika entdeckt
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Storkow - Ein in Brandenburg beringter Fischadler ist in Westafrika entdeckt worden. Das Vogelweibchen aus der Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seenkette nahe Storkow (Oder-Spree) hat ein Fotograf am 13. Januar in Gambia gesehen und eindeutig identifiziert, berichtet die „Märkische Oderzeitung“. Der Vogel war am 11. Juni 2012 in dem märkischen Naturschutzgebiet beringt und dem Horst für ein Wiederansiedlungsprojekt in Spanien entnommen worden. Von dort zog er ins Winterquartier nach Westafrika.
„Es ist schon ein bewegender Moment, wenn so ein Tier etliche Tausend Kilometer entfernt festgestellt wird“, sagte Ulrich Simmat, Projektleiter der Heinz Sielmann Stiftung, der Nachrichtenagentur dpa. In Spanien galten Fischadler als ausgestorben. Seit gut zehn Jahren werden sie wieder angesiedelt. Die meisten stammen aus Brandenburg, wo ihr Bestand gut gewachsen ist.
Gründe dafür seien der Naturschutz, dass das Insektengift DDT nicht mehr versprüht werde und ausreichende Nahrung, sagte Matthias Freude, Präsident des Amtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Im Jahr 2010 gab es deutschlandweit 550 Brutpaare, in Brandenburg 328 Paare. Neuere Erhebungen lagen nicht vor. „Der Bestand hat sich aber weiter erhöht“, sagte Freude. Auch dem Seeadler gehe es gut. Im Gegensatz dazu sei der Schreiadler in Brandenburg stark bedroht.
Nach Worten von Freude sind Fischadler weltweit verbreitet, etwa wie Haussperling und Wanderfalke. Da Fischadler hoch oben nisten, zumeist auf Strommasten, seien sie auch gut sichtbar, sagte der Amtsleiter. In der Vogelwarte Hiddensee seien zwischen 1964 und 2011 rund 10 600 Fischadler beringt worden. Rund 4700 Tiere wurden danach wieder gesichtet. „Das ist eine sehr hohe Zahl.“ Das jetzt in Gambia überwinternde Vogelweibchen aus Storkow wird nicht in die Mark zurückkommen. Da der Vogel in Spanien flügge geworden sei, erkenne er diese Region als seine Heimat wieder, sagte Simmat. „Storkow hat er vergessen. Er ist jetzt ein Spanier.“ dpa
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