Brandenburg: S-Bahn wird international angeboten
Berlin - Die Weichen für die Zukunft der S-Bahn sind gestellt. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat die Ausschreibung des Betriebs in Gang gesetzt und den „Teilnahmewettbewerb“ am Montag im europäischen Amtsblatt veröffentlicht.
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Berlin - Die Weichen für die Zukunft der S-Bahn sind gestellt. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat die Ausschreibung des Betriebs in Gang gesetzt und den „Teilnahmewettbewerb“ am Montag im europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Bis zum 15. Oktober können Verkehrsunternehmen nun beim VBB die Teilnahme am Vergabeverfahren beantragen. Berlin und Brandenburg hoffen, durch Wettbewerb die Zuschüsse für den Betrieb senken zu können. Vergeben wird zunächst der Betrieb auf dem Ring sowie auf den Linien S 46 (Hauptbahnhof–Westend–Königs Wusterhausen), die über die derzeit in Bau befindliche Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Nordring führen wird, und die Linien S 47 (Spindlersfeld–Südkreuz) und S 8 (Hohen Neuendorf–Königs Wusterhausen). Die Laufzeit des Vertrags beträgt 15 Jahre und beginnt am 15. Dezember 2017.
Als sicher gilt, dass sich die Deutsche Bahn AG mit ihrer Tochter S-Bahn Berlin um den Auftrag bewerben wird. Konkurrenten könnten europäische Bahnkonzerne sein, die bereits Tochtergesellschaften in Deutschland haben. Aber auch aus Asien könnten Angebote kommen. Der neue Betreiber muss selbst neue Fahrzeuge beschaffen, die rund eine Milliarde Euro kosten könnten. Die Deutsche Bahn hat bereits die Entwicklung eines Fahrzeugs vorangetrieben. Wettbewerbern bleibt dafür weniger Zeit. Sollten sie trotzdem zum Zug kommen, müsste der neue Betreiber die Mitarbeiter der S-Bahn zu den gleichen Konditionen übernehmen. Ansonsten ist ein Mindestlohn vorgeben.
Die Zuverlässigkeit der Berliner S-Bahn erreicht noch immer nicht die vertraglich geregelten Zielwerte. So waren im Monat Juni 92,3 Prozent aller Züge pünktlich – mit maximal vier Minuten Verspätung. Dies geht aus aktuellen Zahlen des VBB hervor. Im Verkehrsvertrag der Länder ist ein Sollwert von 96 Prozent festgeschrieben. Dies sei in keiner Weise akzeptabel, urteilte der VBB. Viele Probleme beim Betrieb der S-Bahn seien hausgemacht. „Der S-Bahn fehlen immer noch Züge und Fahrer“, hieß es. Die Bahn dagegen verweist auf Kabeldiebe, Baustellen und hohen Reparaturbedarf an den Zügen.kt/dapd
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