Saisonbedingte Entwicklung: Arbeitslosigkeit in Brandenburg und Berlin gestiegen

In der Region ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. In Brandenburg waren im August saisonbedingt etwas mehr Menschen arbeitslos gemeldet. 80.868 Männer und Frauen suchten eine Arbeit, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Das waren 2542 Menschen mehr als im Juli und 3476 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,1 Prozent und damit um 0,2 Punkte höher als im Vorjahresmonat.

Auch im Arbeitsagenturbezirk Potsdam stieg die Zahl der Arbeitslosen um 0,2 Prozent auf 5,4 Prozent. 18.842 Menschen waren demnach im August in der Region Potsdam arbeitslos gemeldet worden. Bei der Arbeitsagentur sprach man von „stabilen Quoten“. „Die Region ist insgesamt gut durch den Sommer gekommen“, resümierte Dr. Alexandros Tassinopoulos, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam. „Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ist weiter hoch und wirkt sich positiv auf die Arbeitsmarktzahlen aus“, so der Potsdamer Agenturchef.

In Berlin waren im vergangenen Monat 195.702 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 6363 mehr als im Juli und 9149 mehr als im August des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote lag mit 9,4 Prozent 0,3 Punkte über dem Wert des Vorjahresmonats.

„Der Anstieg ist für die Jahreszeit üblich, weil Ausbildungsverhältnisse enden oder junge Menschen nach der Schule noch nicht gleich eine Anschlussperspektive haben“, teilte die Regionaldirektion mit. Die anstehenden Messen und Nachvermittlungsaktionen seien eine gute Möglichkeit für junge Menschen, Chancen zu nutzen und ihren zukünftigen Ausbildungsbetrieb zu treffen.

In Brandenburg suchen der Regionaldirektion zufolge noch rund 3170 Jugendliche eine Ausbildung. Die Unternehmen haben 5473 Ausbildungsstellen noch zu besetzen. Auf die Potsdamer Region heruntergebrochen waren Ende August noch 885 Jugendliche ohne Lehrvertrag. Dem gegenüber standen 1662 noch unbesetzte Ausbildungsplätze im Agenturbezirk.

Insgesamt hätten sich zum Start des neuen Ausbildungsjahrs 2611 Ausbildungsinteressierte bei der Potsdamer Agentur gemeldet. Für sie standen für das neue Ausbildungsjahr mit 4148 Ausbildungsplätzen fast anderthalb Mal so viele Lehrstellen zur Verfügung. In Berlin suchen noch mehr als 6500 Jugendliche eine Ausbildung, die Unternehmen haben demnach 5823 Ausbildungsstellen zu besetzen - es gibt in der Hauptstadt also mehr Suchende als freie Stellen.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) rief junge Menschen dazu auf, eine Ausbildung zu beginnen. „Fachkräfte werden händeringend gesucht, nicht zuletzt um die Klima- und Energiewende aktiv mitzugestalten.“ Steinbach appellierte an die Unternehmen, unentschlossenen jungen Leuten trotz der fortgeschrittenen Zeit kurze Hospitationen zu ermöglichen, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden. Das neue Ausbildungsjahr beginnt je nach Betrieb am 1. August und am 1. September. (dpa)