ISLAMISMUS: Salafisten in der Region: Wo sie predigen und hetzen
DER SALAFISMUSDer Salafismus ist eine rückwärtsgewandte, extrem konservative islamistische Strömung. Seine Anhänger legen den Koran besonders streng aus und sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islam.
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DER SALAFISMUS
Der Salafismus ist eine rückwärtsgewandte, extrem konservative islamistische Strömung. Seine Anhänger legen den Koran besonders streng aus und sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islam. Reformen und jede Form von Modernisierung lehnen sie ab. Ziel der Salafisten ist die vollständige Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach ihrem Regelwerk – und letztlich die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates.
DIE SZENE IN DER REGION
In Brandenburg gibt es nach Angaben des Innenministeriums 70 Salafisten, von denen 50 als gewaltorientiert eingeschätzt werden. Bundesweit soll es mehr als 8000 Salafisten geben. Wie berichtet ist es auch in Flüchtlingsheimen wiederholt zu Anwerbeversuchen durch Salafisten gekommen. Als Treffpunkte der Salafisten gelten in Berlin die Ibrahim-Al-Khalil-Moschee in der Colditzstraße in Tempelhof, die Al-Nur-Moschee in der Haberstraße in Neukölln und die As-Sahaba-Moschee in der Torfstraße in Wedding. Während in den ersten beiden Gotteshäusern auch gemäßigte Muslime beten, sollen in der As-Sahaba-Moschee ausschließlich Salafisten verkehren. Als weiterer Treffpunkt galt die Moschee des Vereins „Fussilet 33“ in der Perleberger Straße in Moabit. Sie stand seit 2015 im Fokus der Sicherheitsbehörden, weil dort für den islamistischen Kampf in Syrien geworben wurde.
RADIKALE ISLAMISTEN
730 Muslime aus Berlin sind nach Angaben des Verfassungsschutzes der salafistischen Szene zuzurechnen. Mehr als der Hälfte dieser radikalen Islamisten ist eine Straftat zuzutrauen: „380 Salafisten aus der Hauptstadt gelten als gewaltorientiert“, sagte eine Sprecherin. Ging der Verfassungsschutz 2014 für Berlin von 470 Salafisten aus, wurden 2015 schon 680 Salafisten gezählt. Damit wächst auch das Bedrohungspotenzial: „Nicht jeder Salafist ist ein Terrorist, aber bislang war jeder islamistische Terrorist ein Salafist“, sagte die Sprecherin. kat/dpa
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