Brandenburg: Schönbohm als CDU-Parteichef wiedergewählt
Allerdings stimmte jeder vierte Delegierte gegen ihn / Petke als Generalsekretär offiziell bestätigt
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Allerdings stimmte jeder vierte Delegierte gegen ihn / Petke als Generalsekretär offiziell bestätigt Schwedt - CDU-Landeschef Jörg Schönbohm wird Brandenburgs Union auch in den nächsten zwei Jahren führen. Auf einem Landesparteitag am Sonnabend in Schwedt wurde er mit 78 Prozent der abgegebenen Stimmen als Vorsitzender bestätigt. 153 Delegierte stimmten für, 43 gegen Schönbohm. Das ist das bisher schlechteste Ergebnis für den Ex-General und Berliner Ex-Senator, der 2003 noch 83,5 Prozent erhalten hat. Delegierte führten das auf umstrittene Personalentscheidungen Schönbohms und die Niederlage der CDU bei der Landtagswahl im vorigen Jahr zurück. Dort wurde die Union nach SPD und PDS nur drittstärkste politische Kraft im Land. Schönbohm, der sich zum vierten Mal zur Wahl gestellt hat, sagte zu seinem Ergebnis: Es sei „ehrlich“, er sei gelassen und könne damit „gut leben“. Es spiegele die Unruhe wieder, „die in der Partei gewesen ist“. Er gehe aber davon aus, dass nach dem Parteitag Geschlossenheit herrschen werde. Bereits vor dem Parteitag hatte der 67jährige angekündigt, dass er entgegen früheren Äußerungen nun doch bis 2009 CDU-Vorsitzender bleiben wolle. „Wenn es draußen stürmt und hagelt, sollte der Kapitän nicht von Bord gehen“, erklärte Schönbohm dazu in Schwedt. Er wolle auch in den nächsten Jahren dazu beitragen, dass in Brandenburg „der Wind des Aufbruchs“ weiter wehe. Mit dem Parteitag sei der Generationswechsel fortgesetzt worden. Tatsächlich konnte Schönbohm bei der Neuwahl der Führungsspitze seine Wunschmannschaft komplett durchsetzen, obwohl es Kampfkandidaturen gab: Zur stellvertretenden Parteivorsitzenden wurde die frühere Justizministerin Barbara Richstein gewählt, die 79 Prozent der Stimmen und damit mehr als Schönbohm bekam. Die weiteren drei Schönbohm-Stellvertreter sind Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns, der Cottbuser CDU-Vorsitzende Michael Schierack und Fraktionschef Thomas Lunacek. Damit konnte Schierack das „Lausitz-Duell“ für sich entscheiden: Der Herzberger Bürgermeister Michael Oecknigk, der überraschend ebenfalls für einen Vize-Posten kandidiert hatte, bekam nur 28 Prozent der Stimmen. Ebenfalls scheiterte der Prignitzer CDU-Landrat Hans Lange. Auf Vorschlag wurde der bereits amtierende Generalsekretär Sven Petke nun regulär in sein Amt gewählt. Der 37jährige, der in der Partei nicht unumstritten ist, erhielt 76 Prozent der Stimmen. Neuer Schatzmeister ist der Berliner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Peter Zierbock, der auf Wunsch Schönbohms den langjährigen Kassenhüter Dierk Homeyer ablöst. Michael Mara/Thorsten Metzner
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