
© dpa
Brandenburg: Schüler tanzen für Mandela
Auch die Botschaft gedenkt des Südafrikaners
Stand:
Berlin - Die Fahnen hängen auf Halbmast vor der Nelson-Mandela-Oberschule in Berlin-Wilmersdorf. Im Foyer hängt ein großes Gemälde von ihm, darunter eine Kerze. In der Assembly Hall, der Aula der Schule, haben sich Schüler und Lehrer versammelt, um des am Donnerstag verstorbenen Mandelas zu gedenken. Trotz der wetterbedingten Aussetzung der Schulpflicht sind die meisten gekommen. „Die Schüler identifizieren sich stark mit Nelson Mandela. Viele sind bestimmt nur wegen ihm heute hier“, sagt ein Geschichtslehrer. „Nelson Mandela ist wichtig für uns und den Schulalltag“, bestätigt Johanna, die in die 12. Klasse geht. „Jedes Jahr feiern wir am Jahrestag seiner Freilassung aus dem Gefängnis ein Fest.“ Auch im Unterricht sei Mandela Thema. Im Foyer haben die Schüler eine Wäscheleine angebracht, an die sie Zettel mit persönlichen Gedanken hängen können. „Nelson Mandela war, ist und bleibt ein Teil unserer Schule“, sagt Adina.
Die Schülersprecher Niklas und Freddy fordern ihre Mitschüler in der Aula dazu auf, nicht nur Mandelas Tod zu betrauern, sondern sich vor allem der positiven Dinge zu erinnern, die er in seinem Leben getan hat, froh zu sein, dass er gelebt hat. Und so folgt auf die Schweigeminute hier auch ausgelassener Gesang, Tanz und Geklatsche. Die Nelson-Mandela-Schule feiert den Mann, der ihnen im Jahr 2004 auf eine Bitte hin persönlich erlaubte, die Schule nach ihm zu benennen.
Auch im Lichthof der südafrikanischen Botschaft in Tiergarten hängt ein Porträt von Nelson Mandela im Lichthof, linksoben ein schwarzer Trauerstreifen. Daneben sitzt der Botschafter des Landes, Makhenkesi Arnold Stofile, und würdigt Mandela als eine außergewöhnliche Führerpersönlichkeit. Mandela habe sich sein Leben lang für Menschlichkeit eingesetzt, „für meine Generation war er ein Vater“. Doch Südafrika werde nach seinem Tod nicht in Gewalt versinken, das Land könne zusammenstehen. Ab Montag soll ein Kondolenzbuch in der Botschaft ausliegen. Auch im Berliner Dom soll am Mittwoch mit einem offiziellen Trauergottesdienst Mandelas gedacht werden. Die gemeinsame Feier der Botschaft und der Evangelischen Kirche in Deutschland beginnt um 18 Uhr. Die Predigt hält der Berliner Altbischof Martin Kruse, nach dem Gottesdienst soll die Jazzmusikerin Jocelyn B. Smith auftreten. Schon am Freitag legten Passanten Blumen am Zaun der Botschaft nieder. Hannes Heine, Paula L. Pleiss
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: