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Brandenburg: „Selbst ein Kunstwerk“ Bode-Museum auf der Berliner Museumsinsel öffnet nach Generalsanierung

Berlin - Auf der Berliner Museumsinsel ist jetzt der zweite Schatz gehoben. Nach der Alten Nationalgalerie vor vier Jahren präsentiert sich nun als zweiter der fünf Kunsttempel das Bode-Museum in grundsaniertem Zustand.

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Berlin - Auf der Berliner Museumsinsel ist jetzt der zweite Schatz gehoben. Nach der Alten Nationalgalerie vor vier Jahren präsentiert sich nun als zweiter der fünf Kunsttempel das Bode-Museum in grundsaniertem Zustand. „Das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk“, schwärmt der Direktor des Bode-Museums, Arne Effenberger, von dem imposanten wilhelminischen Neobarock-Bau. Das „große Staunen“ werde die Skulpturensammlung auslösen, ist er sich sicher.

Dabei handele es sich um die größte und bedeutendste Sammlung Europas mit bedeutenden Namen wie Donatello, Della Robbia, Bernini sowie Riemenschneider und Schlüter. Allein für die Geschichte der Skulptur reiche die Zeitspanne von der ausgehenden Antike bis zum Klassizismus. Nach nunmehr 67 Jahren könnten die im einstigen Ost- und Westteil verstreuten Skulpturen und Werke des Museums für Byzantinische Kunst wieder an ihrem angestammten Platz als Gesamtwerk betrachtet werden, betont Effenberger.

„Dem Kunstwerk ist Platz gegönnt“, beschreibt der Experte das Besondere an der Schau. Die 1700 Skulpturen – davon 700 große - sind in 50 der 64 Räume verteilt. Das Museum hatte seit seiner Gründung unter Enge gelitten, da sein Begründer Wilhelm von Bode (1845-1929) das Haus mit anderen Sammlungen teilen musste.

Das als viertes Haus der Museumsinsel von 1898 bis 1904 errichtete Kaiser-Friedrich-Museum trägt seit 1956 den Namen seines Begründers.

Bode hatte Vorschläge zur Lichtführung und Raumaufteilung in den Entwurf des Museumsbaus eingebracht und die Kunstwerke in den Kontext originaler Decken, Kamine, Gobelins und Möbel eingebettet. Bode wollte, dass sich „Kunstwerke zu Hause und nicht wie im Exil fühlen“, erläutert Kustos Michael Knuth. Dieses Konzept einer „authentischen Gesamtwirkung“ habe später weltweit Bedeutung erlangt.

Die 162 Millionen Euro teure Generalsanierung umfasste nicht nur den Einbau modernster Haus-, Sicherheits- und Sanitärtechnik, sondern auch die denkmalgerechte Restaurierung des 100 Jahre alten Museumsbaus. Zahlreiche durch den Zweiten Weltkrieg zerstörte Dekorelemente wurden erneuert, die Sandsteinfassaden gereinigt und die beiden kupfergedeckten Kuppeln haben wieder ihre ursprüngliche Gestalt erhalten.

Der dreieckige Grundriss des Bode-Museums liegt an der spitz zulaufenden Insel am Zusammenfluss von Spree und Kupfergraben. Dort ist jetzt pünktlich zur Eröffnung auch die neue Monbijoubrücke fertig geworden. Sie biete den Besuchern „die wunderbare Möglichkeit, die Insel der Künste auf einem neuen Weg und mit neuen Sichtbeziehungen in Besitz zu nehmen“, freut sich der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster. Die Brücke war 1903 vom Baumeister des Bode-Museums, Ernst von Ihne, entworfen und Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschen Truppen gesprengt worden. Es folgte eine Provisorium. Die neue Monbijoubrücke gleicht wieder ihrem historischen Vorgänger.

Die Berliner und ihre Gäste können das wieder gewonnene Bode-Museum am Donnerstag und Freitag (19. und 20. Oktober) von 10.00 bis 18.00 Uhr zum Tag der offenen Tür bewundern.

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