Brandenburg: Senat gegen Schläge für Zoo-Elefanten
„Geschützter Kontakt“ solle in angemessenem Zeitraum Praxis werden / Tiger-Handel war genehmigt
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Berlin - Der Berliner Senat dringt auf eine gewaltfreie Haltung von Elefanten in Zoo und Tierpark von Berlin. Der sogenannte „geschützte Kontakt“ solle in einem „angemessenen Zeitraum“ Praxis werden, teilte die Senatsumweltverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage hin mit. Das entspreche europaweit gültigen Empfehlungen.
Beim geschützten Kontakt betreten die Pfleger das Gehege nie gleichzeitig mit einem Elefanten. Tabu sind Schläge mit dem sogenannten Elefantenhaken, einem Stock mit einer scharfen Spitze. Damit verschaffen sich Pfleger in Zoo und Tierpark derzeit noch Respekt im Elefantengehege, das sie nach der geltenden, herkömmlichen Praxis „direkter Kontakt“ betreten dürfen.
„Diese Haltung hat Vorteile, aber auch Nachteile“, beantwortete Staatssekretär Benjamin-Immanuel Hoff die Anfrage der Grünen- Abgeordneten Claudia Hämmerling. Einerseits seien Aggressionen unter den Elefanten leichter zu erkennen und zu beeinflussen. Andererseits sei die Unfallgefahr für Pfleger hoch. Zudem müsse der Elefant die Dominanz des Pflegers anerkennen, notfalls mit Hilfe des Elefantenhakens. „Aus tierschutzrechtlicher Sicht ist diese Haltungsform zulässig“, hob Hoff hervor. Die Haltung im geschützten Kontakt entspreche aber eher den natürlichen Verhältnissen in einer Elefantenherde.
Unterdessen stellte sich heraus, dass der umstrittene Verkauf zweier sibirischer Tiger aus dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde nach China wohl doch vom Bundesamt für Naturschutz genehmigt war.
Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete, wurde der Export im Juli 2002 gestattet. Die Tiere seien ordnungsgemäß gekennzeichnet und auch die erforderlichen Legalitätsdokumente seien vorhanden gewesen, zitiert die Zeitung das Amt. Zoo-Chef Bernhard Blaszkiewitz war wegen des Verkaufs in Kritik geraten. Hämmerling hatte ihm vorgeworfen, über keine Genehmigung durch das Bundesamt zu verfügen. dpa
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