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Ein Neugeborenes schläft eingewickelt in eine Decke im Inkubator eines Krankenhauses. (Symbolbild)

© Getty Images/Cavan Images RF/Cavan Images

„Signifikant unter dem Durchschnitt“: Brandenburger Gesundheitsministerium verteidigt Geburtshilfe-Schließung in Ludwigsfelde

Das Aus der Klinik für Gynäkologie im Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde ist aus Sicht des Landes Brandenburg folgerichtig. Mittelfristig könnten weitere Kliniken gefährdet sein.

Stand:

Das Brandenburger Gesundheitsministerium verteidigt die Schließung der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie im Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde.

Die Schließung zum 30. November 2024 sei „aufgrund der geringen Inanspruchnahme nachvollziehbar und folgerichtig“, heißt es in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Birgit Bessin (AfD).

Mit einer Zahl von 215 Geburten zum Stichtag 31. August habe das Krankenhaus „signifikant unter dem Durchschnitt“ aller Geburtsstationen des Landes gelegen. Zudem hätten drei von vier Fachärzten zu Ende September ihr Arbeitsverhältnis gekündigt. Mit dem Berliner St. Josefs-Krankenhaus und dem Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum seien zwei große Maximalversorger nur knapp 20 Kilometer entfernt. Zudem böten im Umkreis von 35 Kilometern fünf Kliniken entsprechende Fachabteilungen an.

Aus der Antwort auf die Kleine Anfrage geht indes auch hervor, dass noch weitere Geburtskliniken in Brandenburg mittelfristig in ihrem Bestand gefährdet sein könnten. „Im Jahr 2023 hatten 13 von 24 existierenden Geburtskliniken im Land eine Geburtenzahl unter 500 Geburten im Jahr“, heißt es in der Antwort des Ministeriums. 20 der 24 Kliniken blieben unter 800 Geburten.

„Aufgrund des noch gegenwärtigen rein leistungsbezogenen Vergütungssystems ist die Refinanzierung der Vorhaltekosten einer Geburtsklinik herausfordernd, insbesondere Standorte mit geringen Geburtenzahlen müssen ihren Klinikbetrieb über andere Abteilungen refinanzieren“, schreibt das Ministerium. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Situation der Geburtskliniken mit der Krankenhausreform entwickeln werde.

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