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Am BER werden die Bauarbeiten gestoppt.

© dpa

Hauptstadtflughafen Schönefeld: Sofortiger Baustopp am BER

Wegen der möglichen Einsturzgefahr am BER hat das Landratsamt Dahme Spreewald jetzt einen sofortigen Baustopp verhängt, und zwar für das gesamte Terminal.

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Schönefeld - Nachdem bereits am vergangenen Freitag Teile des künftigen BER-Terminals vorsorglich gesperrt worden waren, hat die Bauaufsicht nun einen sofortigen Baustopp verhängt. Das hat die Behörde am Montag mitgeteilt. Als Begründungen werden die „Lastüberschreitungen im Bereich der Entrauchungsventilatoren" im Dach des Fluggastterminals angegeben. Aus diesem Anlass habe die untere Bauaufsicht des Landkreises Dahme-Spreewald heute Morgen im Ergebnis des Gespräches mit dem Leiter Technik und Bau der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH (FBB) mündlich einen sofortigen Baustopp für die Flächen unterhalb des gesamten Terminaldaches am BER ausgesprochen.

BER: Überhebliche Überschreitungen der genehmigten Lasten

Anlass sind die Ergebnisse der Überprüfungen des von der FBB GmbH beauftragen Statikbüros, welches im Rahmen des 5. Nachtrages zur Baugenehmigung (Änderung Entrauchung) Lastreserven im Bereich der Ventilatoren prüfen sollte. Dabei sollen erhebliche Überschreitungen von den ursprünglich genehmigten Lasten festgestellt worden sein.

Die Bauaufsichtsbehörde hat der FBB GmbH Gelegenheit gegeben, geprüfte Unterlagen vorzulegen, die eine räumliche Begrenzung des Baustopps zulassen. Der Prüfingenieur Standsicherheit ist durch die Behörde informiert und wird die Unterlagen kurzfristig von der FBB GmbH bzw. deren Statiker abfordern.

Eine Aufhebung des Baustopps kann frühestens erfolgen, wenn die Standsicherheitsnachweise (gegebenfalls auch für einen Umbau) durch den Prüfingenieur geprüft wurden und ein entsprechender Prüfbericht vorliegt.

CDU-Chef Evers: „Die Geschichte verdrängter Probleme darf sich aber nicht wiederholen"

Die neuen Probleme am Flughafen BER, dessen Dach aus statischen Gründen teilweise gesperrt wurde, verschlechtern das Klima in der rot-schwarzen Koalition. In ungewöhnlich scharfer Form kritisierte der stellvertretende CDU-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Stefan Evers, den Regierenden Bürgermeister und BER-Aufsichtsratschef Michael Müller (SPD). Er solle umgehend für einen reibungslosen Informationsfluss in der Flughafengesellschaft sorgen.

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„Seitdem Müller den Vorsitz des Aufsichtsrats übernommen hat, vermisse ich klare Akzente“, sagte Evers. Er sei nicht einmal dazu bereit gewesen, das Kontrollgremium „mit der fachlichen Expertise zu verstärken, die es in einer solchen Situation dringend bräuchte“. Der CDU-Politiker erwartet nun eine „ehrliche Aussage“, ob die Einhaltung des avisierten Eröffnungstermins in der zweiten Jahreshälfte 2017 vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen noch realistisch sei. Er habe da Zweifel, so Evers. „Die Geschichte verdrängter Probleme darf sich aber nicht wiederholen."

Vertrauen in Flughafen-Management gefährdet

Der Vize-Fraktionschef der Union nahm auch den BER-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld und den Technikchef Jörg Marks aufs Korn. Sie würden offenbar nicht einmal mehr von den eigenen Leuten über den Zustand auf der Baustelle informiert. Dies gefährde das Vertrauen ins Flughafen-Management ganz erheblich. Evers bezog sich mit seiner Kritik darauf, dass der Geschäftsführung und dem Projektausschuss des Aufsichtsrats die Ergebnisse des Statik-Gutachtens und die folgende Teilsperrung des Daches erst mit großer Verspätung mitgeteilt wurden.

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